Nach zwei Meistertiteln in Serie war die Zuversicht vor der Saison auch von etwas Vorsicht begleitet: Die 2. Unterliga als große Unbekannte. Würde die Konkurrenz deutlich mehr Qualität haben, alles bisher gesehene in den Schatten stellen?
Mitnichten. Der erste Spieltag offenbarte einen übermächtigen Gegner, das restliche Teilnehmerfeld lag sowohl im fußballerischen, als auch taktischen Bereich absolut in Reichweite.
Es sprach also nichts dagegen, den Dingen weiterhin ihren Lauf zu lassen: Der gesamte Kader wurde in bewährter Manier eingesetzt und den defensiven Fähigkeiten trainiert. Nach einigen Runden stieß abermals ein erfahrener Torwart hinzu, der seine Karriere ausklingen ließ.
Einzig die Reihenfolge der Taktiken änderte sich ab und an, je nachdem, wie der jeweilige Kontrahent am ehesten zu spielen pflegte. So konnte das vorhandene Potential mit wenig Aufwand besser ausgeschöpft, und der ein oder andere zusätzliche Punkt eingefahren werden.
Natürlich war der Aufstieg von Anfang an ein Thema, wenn auch nicht primäres Ziel. Ein Zähler Rückstand auf Rang 2 nach der Hinrunde bot alle Optionen, neuerlich den Sprung zu schaffen.
Mit etwas Spielglück und einigen knappen Siegen durch späte Tore gelang es am Ende tatsächlich, hinter dem verdienten Titelträger auf Tabellenplatz numero due zu landen (Bilanz: 13|2|3, 60:15 Tore).
Immerhin 45 Treffer davon gingen, dem Spielsystem geschuldet, auf das Konto des einzigen Stürmers. Auch wenn es nicht für die Torjägerkrone reichte, eine schöne Statistik für einen 18-jährigen Jungspund.
Insgesamt betrachtet, verlief die Meisterschaft somit erneut nahezu perfekt, es blieben eigentlich keine Wünsche offen.
Als Freund des Pokalbewerbs kam es einem gelegen, dass der "Obere Ligencup" mit gleich drei Qualifikationsrunden startete. Die Auslosung meinte es gut genug, um den Weg in die Gruppenphase in recht souveräner Manier zu bewerkstelligen.
Auch dort wusste das Konzept, aus einer gesicherten Verteidigung heraus gezielt Nadelstiche in der Offensive zu setzen, einmal mehr zu überzeugen. Sieben Punkte waren Argument genug für einen Platz unter den letzten 64 Teams.
Im ersten K.O.-Spiel schlug dann, wie erhofft, die große Stunde des 38-jährigen Claas Mendel: Stolze dreizehn Torchancen des weit überlegenen Gegners konnte der Mann zwischen den Pfosten mit Hilfe seiner Vorderleute zunichte machen. Dass dann auch noch das Elfmeterschießen zugunsten des Außenseiters endete, überraschte an diesem denkwürdigen Abend wohl keinen mehr.
Die Kehrseite der Medaille gab es jedoch schon eine Runde später zu sehen, als nach torlosen 120 Minuten das Pendel beim Nervenspiel vom Punkt dieses Mal in die andere Richtung ausschlug.
Trotz der in diesem Moment bitteren Niederlage ist letztlich ein äußerst positives Resümee zur abgelaufenen Cupsaison zu ziehen: Mit einfachem Fußball und viel Kampfkraft wurde durchaus Beachtliches erreicht.
Vom sportlichen Bereich abgesehen, wo nach all der Euphorie sicher auch bald schlechtere Zeiten anbrechen, liegt der Fokus ganz klar auf der nachhaltigen Entwicklung des gesamten Vereins:
So kamen die Spieler in dieser Saison erstmals in der Klubgeschichte in den Genuss eines Trainingslagers, das vor der herrlichen Kulisse der Schweizer Alpen erfolgreich über die Bühne ging.
Wie ganz allgemein die Trainingsarbeit des nun schon etablierten Übungsleiters der Stufe 4, Olli Voelz, hervorzuheben ist. Unter seiner Ägide werden die jungen Talente Schritt für Schritt an ein höheres Leistungsniveau herangeführt, ohne dabei zu starkem Erfolgsdruck ausgesetzt zu sein.
Neben den Spielern nimmt auch der ehemalige "Sportplatz" mehr und mehr Konturen an, entwickelt sich langsam in Richtung eines echten Stadions: 3700 überdache Plätze laden zum Besuch ein, 1500 davon sind als Stehplätze den treuesten Fans vorbehalten.
Der Blick auf die Finanzen fällt mit einem Plus von knapp 400 000 € ebenfalls sehr zufriedenstellend aus. Es gibt nun also bereits einen gewissen Handlungsspielraum für kurzfristige Transferaktivitäten, sollte sich die Gelegenheit auf einen Gewinn durch Weiterverkauf bieten.
So gut es bisher auch lief, die nächsten großen Aufgaben warten schon: In der anstehenden "Übergangssaison" kommt schrittweise die erste Spielergeneration auf den Markt, um einem neuen Jahrgang "hungriger" Talente zu weichen. Wie viel Geld dadurch erwirtschaftet wird, bleibt abzuwarten, einige Millionen sollten realistischerweise möglich sein.
Mit dem runderneuerten Kader ist die Herausforderung in der Meisterschaft dann sicherlich groß wie nie, weshalb das Ziel, wie zumeist, wohl nur "Klassenerhalt" lauten kann.
Alles in allem sieht die unmittelbare Zukunft von "DbdTForever" sehr spannend aus, auch, oder gerade weil der sportliche Erfolg nicht unbedingt an erster Stelle steht.