Nach den beiden Runden der letzten Woche ist das Ziel für die Teams der höchsten Liga Österreichs nun nicht mehr weit entfernt, das Geschehen neigt sich langsam seinem Ende zu. Nur noch wenige Mannschaften sind in der Lage, Heldentaten zu vollbringen, eine entscheidende Rangverbesserung aus dem Köcher zu zaubern. Der Großteil der Klubs hingegen darf, respektive muss sich bereits auf die nächste Spielzeit vorbereiten, ungeachtet dessen, dass die aktuelle Serie letztlich womöglich nicht ganz den Erwartungen gerecht werden konnte. So beschreibt der folgende Überblick anhand der vergangenen Spiele und der momentanen Tabellensituation einige Rückschläge, wie andererseits natürlich auch erste endgültige Erfolge dieser Saison Einzug in die Bundesligageschichte finden.
Im Kampf um Rang 6 gab es für "Heidi auf der Heide" im Duell mit dem bereits weit vom rettenden Ufer entfernten Tabellenletzten "gaswerk1" nur eine Devise, drei Punkte waren das Ziel. Die taktischen Möglichkeiten würden wohl ausreichen, um vor eigenem Publikum Chancen zu kreieren, unklar blieb allerdings die Marschroute des Kontrahentens. Zur Überraschung vieler Beobachter gelang es diesem nämlich, vor der Pause durch einen Doppelschlag mit 0:2 in Führung zu gehen. Auch im zweiten Spielabschnitt schien es lange Zeit so, als ob der Außenseiter das richtige Rezept gefunden hatte. Nach gut einer Stunde warfen die Heimischen dann aber doch noch den an diesem Abend ziemlich durchschlagskräftigen Offensivmotor an: Angreifer Alois Mundt drehte das Spiel per lupenreinem Hattrick quasi im Alleingang, ehe das 4:2 in Minute 84 die endgültige Entscheidung brachte.
Zwar immer in der Nähe, aber nie in richtiger Schlagdistanz zur Tabellenspitze: Um ganz oben mit dabei zu sein, fehlt dem "1. FC Vasas" in dieser Saison einfach das "gewisse Etwas", sei es nur das Glück im richtigen Moment. Ob dieser "ungünstigen Sternekonstellationen" war in Runde 13 auswärts beim Topklub "Memmenkicker" fast nicht mit Punkten zu rechnen, jedenfalls nicht mit jenem vollen Erfolg, der einen zurück ins Titelrennen katapultiert hätte. Die Erwartungen wurden im folgenden Schlagabtausch dann schließlich weitesgehend bestätigt, der Viertplatzierte erspielte sich die Chancen, geriet jedoch mit der ersten Offensivaktion des Gegners mit 1:0 in Rückstand. Da man aber nicht aufsteckte, und auch in Hälfte 2 gute Moral bewies, wurde man letztlich mit dem Ausgleichstreffer durch Sir Otto von Wolke belohnt: Es kam zur Punkteteilung, die beide Teams eigentlich vermeiden wollten.
Dem "FC Funka" erwartete in seinem Heimspiel gegen "Die immergrünen Erbsen" eine "gemähte Wiese", die man auf dem schwierigen Weg Richtung Klassenerhalt zu diesem Zeitpunkt gerne überschritt. Wie schon an den letzten Spieltagen wählte der Fixabsteiger eine trainingsorientierte Aufstellungsvariante, öffnete dem Gastgeber damit Tür und Tor. Sturmtank Victor Behringer bedankte sich dann auch artig für diese Vorgehensweise, mit sechs Treffern sorgte er quasi im Alleingang für die drei Punkte des wacker um seine Chance auf den Ligaerhalt kämpfenden Tabellensiebenten.
Da sich "Die Verteidigerschmiede" nach zuletzt durchaus respektablen Ligaergebnissen nun voll und ganz auf den Cupbewerb konzentrieren will, kam Tabellenführer "SV Wolfsberg" an Spieltag 13 in den Genuss einer nicht ganz so engmaschig geschnürten Abwehrkette des Tabellenachten. Dennoch dauerte es etwas über 60 Minuten, bis der Bann gebrochen war, Stürmer Heribert Friebe zum erlösenden 1:0 traf. Drei weitere Tore in der letzten halben Stunde rundeten den alles in allem hochverdienten Heimerfolg schließlich ab.
Zwei Topteams, die mit einer starken Offensivabteilung gesegnet sind, hatten in Runde 13 um ihre letzte, ohnehin nur mehr äußerst minimale Titelchance zu kämpfen: Im Aufeinandertreffen zwischen dem "FC Pech" und dem "Fc Lenzing Wanderers" mussten beide Mannschaften den Weg nach vorne wählen. Die Heimischen versuchten mit Hilfe ihres beispiellosen Taktikpotentials, den Gegner gar nicht erst ins Spiel kommen zu lassen. Ein Matchplan, der zu Beginn verlockend gut funktionierte, das frühe 1:0 bescherte. Kurz vor der Pause offenbarte dann aber der Fünftplatzierte kaltblütig, wie seine Idee vom Erfolg an diesem Abend ausschauen sollte: Carlo Raddatz schloss einen mustergültig vorgetragenen Konter zum 1:1 ab. Ähnlich einem wiederkehrenden Alptraum sahen sich die Gastgeber kurz nach Seitenwechsel durch einen abermaligen Gegenstoss plötzlich mit 1:2 in Rückstand. Da der "Fußballgott", selten, aber doch, Gerechtigkeit kennt, wurde die deutlich mehr in die Partie investierende Elf in Minute 69 noch mit dem Ausgleichstreffer belohnt, der das Endresultat einer hochklassigen Begegnung fixierte.
Sollte der Vizemeistertitel für den "Fc Lenzing Wanderers" genügend Anreiz sein, um bis zu Saisonende mit vollem Einsatz zu Werke zu gehen, waren auswärts gegen "Die Verteidigerschmiede" drei Pflichtpunkte angesagt. Die Aufstellung des Tabellenfünften ließ auf guten Tempofußball hoffen, den die Beobachter dann auch tatsächlich über weite Strecken zu sehen bekamen. Einzig der Torabschluss wollte bei der Gästeelf nicht so wirklich funktionieren, ein mickriger Treffer bei immerhin sieben Möglichkeiten reichte aus deren Sicht am Ende des Tages aber glücklicherweise für die anvisierten Zähler.
Während beim "FC Funka" noch die Bundesligaexistenz auf dem Spiel steht, konnte der "1. FC Vasas" vor seinem Kräftemessen mit dem Tabellenachten schon etwas entspannter in die Zukunft blicken. Eine Heimniederlage gegen den "heimlichen Verfolger" wäre dennoch ungelegen gekommen, weshalb sich zu Spielbeginn seitens des Gastgebers die meisten Stammkräfte an Bord befanden. Mittels hoher Taktikkunst gelang es diesen schließlich, nach einer nicht ganz optimalen Anfangsphase im weiteren Verlauf das Heft in die Hand zu nehmen. Ein ums andere Mal wurden die schön herauskombinierten Angriffe allerdings zur sicheren Beute von Schlussmann Bernhard Zacharias, eine Entwicklung, die das verwöhnte Publikum immer unruhiger werden ließ. Als die Nullnummer dann schon beinahe in Stein gemeißelt war, hatte Kultfigur Sir Otto von Wolke aber noch ein "Einsehen" und verwertete in Minute 87 eine Halbchance zum goldenen 1:0 Siegtreffer.
Auswärts beim abgeschlagenen Tabellenvorletzten "Die immergrünen Erbsen" gab es für "Heidi auf der Heide" jene Punkte zu holen, die in der Endabrechnung den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen könnten. Entsprechend konzentriert wurde die Aufgabe dann in Angriff genommen, es bestand wahrlich kein Zweifel darüber, wer das Match für sich entscheiden sollte. Zu schwach, weil ohne dem letzten Feuer agierend, präsentierten sich die Heimischen. Vier Gegentreffer in Halbzeit 2 besiegelten schließlich die deutliche Niederlage.
Spielerisch womöglich gleichwertig, war es der Mangel an taktischer Finesse, der "gaswerk1" in seiner ersten Bundesligasaison eine respektable Platzierung kostete. Man konnte nie richtig Fuß fassen, dass eigene Potential entfalten. Auch in den verbleibenden Begegnungen wird es wohl nicht mehr für große Überraschungen langen, wie die Verantwortlichen vor dem "Schlagabtausch" mit Spitzenreiter "SV Wolfsberg" in ihrer Aufstellung erahnen ließen: Die aufgebotene Elf war keinesfalls konkurrenzfähig, weshalb die resultierende 0:12 Klatsche selbst in dieser Höhe dem Kräfteverhältnis an diesem Abend entsprach.
Das absolute Schlagerspiel der vierzehnten Runde, die "Memmenkicker" gegen den "FC Pech", barg nicht nur aufgrund der hohen Qualität beider Mannschaften, sondern vor allem wegen der Relevanz im Titelkampf einiges an Spannung in sich: Nur ein Sieg würde den Traum des Tabellenzweiten am Leben erhalten, wenngleich dies nicht das einfachste Unterfangen darstellte. So sahen die Beobachter das erwartete Duell auf Augenhöhe, bei dem Kleinigkeiten den Ausschlag geben würden. Nach einer vorsichtigen Phase zu Beginn waren es dann "acht Minuten im Dezember", die das Rennen um die Meisterschale vorentscheidend beeinflussen sollten: Stürmerstar Dawid Willa, der naturgemäß nur wenige Möglichkeiten benötigt, sorgte mit seinem Doppelpack noch in Halbzeit 1 für den "Gnadenstoß". Von dieser Effizienz überrumpelt, konnte sich der geschockte Gastgeber im zweiten Spielabschnitt nicht mehr ausreichend erholen, die erste und zu diesem Zeitpunkt umso kostspieligere Niederlage der Saison war Gewissheit.
Vier Spieltage oder zwölf Punkte vor dem finalen Toreschluss scheinen die Entscheidungen in der dritten Bundesligasaison Österreichs eigentlich gefallen zu sein: Der Blick auf die Tabelle verrät, dass sich der "SV Wolfsberg" mit fünf Zählern Vorsprung und der besseren Tordifferenz gegenüber "Memmenkicker" fast nur mehr selbst schlagen kann. Ähnlich gestaltet sich das Bild im Kampf um Rang 6, "Heidi auf der Heide" hat sich in der abgelaufenen Woche mit zwei Siegen einen ordentlichen Punktepolster erarbeitet. Die einzige verbleibende Gefahr für jene Teams in ihrer jeweiligen "Poleposition" ist, den direkten Konkurrenten bereits zu früh abzuschreiben, womöglich nur mehr mit halber Kraft an die ausstehenden "Hausaufgaben" heranzugehen: Fehler, die erfahrenen Teamchefs wohl nicht passieren werden. Von diesen beiden neuralgischen Stellen in der Tabelle abgesehen, steht noch die Vergabe des Vizemeistertitels zur Debatte. Für den "Fc Lenzing Wanderers" wäre dies die Möglichkeit, endlich einmal aus dem Schatten der Topteams herauszutreten, auch könnte der "1. FC Vasas" damit eine durchwachsene Saison zu einem versöhnlichen Ende bringen: Es sind also hauptsächlich Details und gewissermaßen "Eitelkeiten", die in der Schlussphase dieser Spielzeit geklärt werden wollen.
(ole)