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  • shadow08

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Die Qual der (Taktik)Wahl oder die Treffsicherheit der Taktik

 

Beim Einstellen der Taktik stellt sich immer wieder die Frage, wie reagiert man auf eine zu erwartende Taktikhoheit des Gegners? Stemmt man sich maximal defensiv und mit einer schwächeren Taktik dagegen und hebt sich die eigene Stärke für ein anderes Viertel auf? Oder kontert man mit seiner besten Taktik um vielleicht nur eine Chance des Gegners zuzulassen?

 

Die Antwort auf diese Frage richtet sich sehr nach der Ausrichtung des Gegners, meiner Meinung nach. Offler sollte man nicht zuviele Chancen lassen, haben sie doch den Vorteil in der Offensive. Vergleichbar halte ich es mit dem Direktspiel, dass erfahrungsgemäß sehr unangenehm und durchschlagskräftig ist.

 

Grundsätzlich ist eine Analyse nötig, um den Gegner einschätzen zu können. Teamvergleich und Spielanalyse bieten ein Minimum an Information über Stärken und Schwächen (es gibt mehr Daten auszuwerten), und wie immer muss man sich auch ein wenig auf sein Bauchgefühl verlassen – Erfahrung ist immer unbezahlbar. Und wie ich es auch in Themen bezüglich des Länderbewerbes nie müde wurde zu betonen ist das letzte Viertel ein entscheidendes und sehr oft das erste Viertel nur ein Abtasten, trotz jeweils frischer Taktiken der beiden Kontrahenten. Das erste nützt man um seine schwächere Tak „los zu werden“ und um in weiteren Vierteln angreifen zu können. Und die Skills der einzelnen Spieler in Viertel Nummer 1 sind auch noch massig vorhanden, was das Tore schießen erschwert. Doch, zumeist kommt man an einer Wiederholung einer Tak auch nicht herum, 4 Tak Teams sind zumindest in meinen Sphären noch überschaubar selten.

 

Unter diesem Aspekt möchte ich meine zwei Schlüsselspiele dieser Ligasaison beleuchten. Das erste ist meine Niederlage am Spieltag 4 gegen die Selecao. Völlig übermotiviert verpulverte ich von Beginn an meine Taktiküberlegenheit und rannte gegen die Defensive meines Gengers an. Und was machte dieser? Er spielte mich im letzten Viertel ins K.O., eine Chance, ein Tor, eine Niederlage. Das Rückspiel (man lasse den Heimvorteil nun etwas außer Acht) wurde entgegengesetzt von mir angelegt. Zuerst Defensive, dann offensiv und siehe da: Sieg im letzten Viertel mit der stärksten Taktik.

 

Dem Sieg gegen den nunmehrigen Ligazweiten stand eine ganz andere Variante entgegen. Die Analyse ergab, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit das erste Viertel mit seiner neu eingeführten 4. Taktik bestritten werden würde – das Direktspiel. Dieser unangenehme Taktik wollte ich keine Überlegenheit schenken und im Gegenzug lieber dieses Viertel dominieren und „Offensive ist die beste Verteidgung“ spielen. Dass dieser Schachzug dermaßen aufging und auch zum Siegestor führte ist selbstschreibend auch mit viel Glück behaftet.

 

Welche Variante man wählt ist und bleibt eine Gretchenfrage. Halte ich mit 5-4-1 dagegen oder überrolle ich meinen Gegner mit 3-4-3? Diese Saison war das Glück mir hold und bescherte mir den Ligatitel. Mit zunehmender Ligahöhe wird es zunehmend schwerer die Gegner auszurechnen, denn all das, was ich hier von mir gebe, ist ja kein Geheimnis..