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Der Länderbewerb im Überblick

Wird man im Länderbewerb einen Sololauf der Schweiz sehen? Die Schweiz führt die Tabelle an, und sie hat bisher als einzige Mannschaft überzeugende Werte auf den Rasen gebracht. Ein Taktikwert von 28 gepaart mit einer MTB von 90 ist in der aktuellen Runde der eindeutige Spitzenwert. Aber schauen wir uns einmal an, was die anderen Länder so treiben.

Wer hätte vor Beginn des Länderbewerbs getippt, dass das Spitzenspiel der vierten Runde, in dem der Tabellenzweite und der Dritte aufeinandertreffen, Burgenland gegen Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen lauten würde? Beide Länder sind nicht mit mächtigen Kadern gesegnet, und dementsprechend gehen sich auch keine Spitzenwerte im Matchbericht aus. Die Taktikwerte liegen bei 26, und die MTB bei 75 bis 79. Aber die beiden LTCs, terminator85 und Lowvoice haben so wie der Schweizer LTC ghahn bereits den Länderbewerb gewonnen und können mit dieser Erfahrung das Maximum aus ihren Kadern herausholen. Im direkten Duell hieß die Devise: „Nur nicht verlieren!“ Das gelang auch, denn nach 90 Minuten trennten sich die beiden mit einem 0:0 und nahmen den kleinen Abstieg in der Tabelle gelassen hin.

Noch weniger hätte man wohl getippt, dass nach vier gespielten Runden Baden-Württemberg der Tabellenzweite sein würde. Von den Werten her noch ein bisschen schwächer als die beiden zuvor analysierten Teams, macht LTC henkman seine Sache sehr gut. In dieser Runde ging es gegen die Steiermark, die den Start in den Länderbewerb kräftig verpatzt hatte. Von sehr schwachen 24er-Taktikwerten ausgehend haben sich die Steirer zwar schon etwas verbessert, und der 28er in der ersten Spielhälfte war sehr in Ordnung, aber nach Seitenwechsel standen dafür nur mehr 22 auf dem Spielbericht. Zudem erwischte henkman die Steirer schon im zweiten Viertel auf dem falschen Fuß. Ein taktisch überlegenes Kurzpassspiel ist das perfekte Rezept gegen ein wiederholtes „Hoch in den Strafraum“. Im Endergebnis hatte Baden-Württemberg ein Übergewicht von 6:3 Torchancen und siegte verdient mit 2:0. Damit ist BW noch ohne Punkteverlust. Die richtig starken Gegner warten aber noch.

Der amtierende Meister NÖ ist ebenfalls vorne dabei. Nach einem schwächeren ersten Match spielt die Mannschaft jetzt solide, wenn auch etwas phantasielos. Bei einem Gegner wie Bayern ist allerdings nicht einmal ein Funken Phantasie nötig, um zu gewinnen. Bayern spielt weit unter seinen Möglichkeiten und gebärdet sich somit als freundlicher Punktelieferant, den man gerne zu sich einlädt. LTC Kefi sammelt bereits fleißig Abwahlstimmen. Für die Statistik: 12:0 Torchancen, 8 davon versemmelt, ergibt ein immer noch deutliches 4:0 für NÖ. Warum man gegen einen taktisch so schwachen Gegner in der zweiten Halbzeit nur einen Stürmer aufstellt, anstatt die Tordifferenz aufzupolieren, weiß nur NÖs LTC Nikuso Corilli.

Genauso mit zehn Punkte auf dem Konto, ist auch Berlin/Brandenburg vorn dabei. Diesmal hieß der Gegner England, und der ist so wie Bayern als Punktelieferant willkommen. Der amtierende Vizemeister wurde schwer abgewirtschaftet und bringt nur noch einen Taktikwert von 21 zustande, obwohl das Spielermaterial für einen 28er gut wäre. Auch hier werden Abwahlstimmen gesammelt. Berlin/Brandenburg hat einen kleinen, aber feinen Kader. Mit dem konnte LTC Essen1 nicht nur England schlagen, sondern auch NRW und die Steiermark. Gegen Kärnten reichte es aber nur zu einem 0:0. In der aktuellen Runde hieß Kärntens Gegner Wien, und dem konnten die Kärnter kein Remis abtrotzen. Wien war relativ schwach in den Bewerb gestartet, und LTC austropol scheint immer noch zu experimentieren. Bemerkenswert ist, dass er die Wechselspieler gerne vor der Pause bringt. Das sieht man im Länderbewerb sehr selten. Gegen Kärnten war das Rezept erfolgreich, auch wenn das Siegestor erst in der 88. Minute fiel.

Die letzte noch nicht erwähnte Mannschaft mit bereits drei Siegen auf dem Konto ist Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland. Diesmal war NRW dran. Das war nicht schwer, denn NRW zeigte eine grobe Selbstüberschätzung und versuchte es gegen die taktisch stärkeren Hessen mit einem frechen 4-3-3. Lustigerweise wurde der rechte Mittelfeldspieler gegen einen Stürmer ausgetauscht, aber keiner der zentralen Mittelfeldspieler rückte nach rechts. An der rechten Flanke stellte LTC karsten345 also ein schönes, großes Loch auf, durch das die Hessen ungehindert nach vorn marschieren konnten – Endergebnis 3:0.

Das Spektakel der Runde lieferten Oberösterreich und Tirol/Vorarlberg. OÖ war vielleicht leicht zu favorisieren, aber Tirols LTC SV Pfefferoni bringt immer gern etwas Würze in das Spiel, indem er die Taktiken nicht einfach linear herunterspielt. So durfte erst einmal OÖ ungehindert angreifen. Dass es nach den ersten 22 Minuten schon 3:0 stand, dürfte zwar so nicht in SV Pfefferonis Matchplan gestanden haben, aber der darauf folgende Gegenangriff sehr wohl. Es konnte aber nur ein Tor aufgeholt werden, bevor es in die Kabine ging. Danach überließ er nochmals dem Gegner die Initiative, und OÖ konnte auf 4:1 erhöhen. Das sollte es gewesen sein, dachten die oberösterreichischen Fans, die zahlreich zu diesem Heimspiel gekommen waren. Aber nein, dann folgte noch die Tiroler Schlussoffensive. Wechselspieler kamen nicht auf das Feld. Hat Tirol/Vorarlberg keine, oder ist die Stammelf einfach so super? Vielleicht letzteres, denn es folgten 3 Chancen = 3 Tore. Endergebnis 4:4! OÖ steht, nachdem man in der vorigen Runde gegen Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen verloren hatte, somit nur in der Mitte der Tabelle.

Wer sich in den nächsten Runden weiter nach vorn arbeiten kann, ob jemand der Schweiz ernsthaft die Stirn bieten kann, und welche LTCs abgewählt werden, wird die TCW Anfang August berichten. In den nächsten drei Wochen legt die Berichterstattung urlaubsbedingt eine Pause ein.