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DbdT Forever- Hollywood

Sah man sich vor nicht allzu langer Zeit noch mit den Herausforderungen eines "aufstrebenden Mittelklassevereins" konfrontiert, ist die große Fußballbühne für die Auswahl von "DbdT Forever" plötzlich näher, als es den Verantwortlichen ob des aktuellen Leistungsvermögens eigentlich lieb sein kann: Mit dem erstmaligen Aufstieg in die 1. Oberliga Deutschlands betrat der Klub ein Terrain, auf dem einige legendäre Mannschaften der jüngeren Vergangenheit wandeln, und dabei schon einmal die Muskeln spielen lassen. Ob die "Mission Klassenerhalt" deshalb zu einem unmöglichen Unterfangen wurde, oder es doch wieder ein überraschendes Ende gab, verrät die folgende Zusammenfassung nun in gewohnter Manier.

Ohne Erfolgsdruck, aber durchaus mit Ambitionen ausgestattet, konnte das Team bei einem Durchschnittsalter von knapp 25 Jahren recht befreit in die Saison starten. Im Trainingsfokus standen weiterhin Spielaufbau und Passqualität, wobei angesichts der starken Konkurrenz auch die ein oder andere Taktikschulung im defensiven Bereich nicht fehlen durfte.

Davon abgesehen, ging es nach wie vor darum, Erfahrung auf hohem Niveau zu sammeln, um für immer anspruchsvollere Aufgaben gerüstet zu sein: Von den Besten lernen, und den eigenen Stil finden.

Was ist schon normal

Obwohl mit einer eher vorsichtigen Spielanlage ins Meisterschaftsrennen geschickt, sollte die eigene Elf so offensiv wie möglich denken, wenn es der jeweilige Gegner zuließ. Dies beinhaltete in der Theorie vor allem ein schnelles Umschalten bei Ballgewinn und einen präzisen Torabschluss.

Eine effiziente Vorgehensweise also, die im Praxistest unter Wettkampfbedingungen schnell Früchte trug: Dreizehn Punkte aus den ersten sechs Spielen waren weit mehr, als man sich insgeheim erhofft hatte.

Die Probe auf das Exempel stellte dabei ein 0:3 Auswärtssieg dar, bei dem alle Treffer innerhalb der letzten sieben Spielminuten aus Konterangriffen erzielt wurden. Ein Erfolg, der Lust auf mehr machte.

Wie so oft, kam es dann aber anders, als man dachte: Zwei Niederlagen bei den Ligafavoriten boten einen Vorgeschmack darauf, was das Team in der Rückrunde erwarten sollte. Der vermeintliche "Außenseiterbonus" war dahin, und keiner der Kontrahenten nahm das Duell mit dem Liganeuling noch auf die leichte Schulter.

Unabhängig davon, ob es letztlich an mangelnder Routine, oder schlicht Pech in den entscheidenden Situationen lag, wollte es in der zweiten Saisonhälfte einfach nicht mehr so rund laufen, wie zuvor: Drei Mal musste man sich bei ausgeglichenen Spielanteilen denkbar knapp mit 1:2 geschlagen geben, und die Konkurrenz schien immer genau dann zu punkten, wann es die Tabellenkonstellation erforderte.

Ein recht vorhersehbares Drehbuch, dessen Schlusspointe wahrlich nicht zur Erheiterung beitrug: Mit einer Bilanz von 8 Siegen, 3 Unentschieden und 7 Niederlagen landete man bei einem Torverhältnis von 43:17 auf dem ersten Abstiegsrang, lediglich zwei Zähler hinter dem Viertplatzierten.

Geschichten, die der Fußball schreibt.

Entspanntes Scheitern

Wo Ausnahmen, da auch Regeln: Das Debüt im "Teamchefcup" verlief in weitaus geordneteren Bahnen, und spiegelte das derzeitige Potential der Mannschaft realistisch wider.

Nach einer gelungenen Gruppenphase mit voller Punkteanzahl gab es in der ersten KO-Runde einen glatten 3:0 Erfolg gegen "Tennis Borussia Berlin", ehe der Bundesligist "13.07.2014 Rio de Janeiro" zum Tanz bat.

In diesem Aufeinandertreffen war der Erfahrungsrückstand von der ersten Minute an deutlich spürbar: Die Offensivmaschinerie des "Weltmeisterteams" spulte souverän ihr Programm ab und ließ Torhüter Roland Lunter ganze sechs Mal den Ball aus dem Netz holen.

Als Erkenntnis blieb ein sichtbarer Klassenunterschied, den es in den nächsten Saisonen zu schließen gilt.

Grenzen verschieben

So bitter der direkte Wiederabstieg in die 2. Oberliga auf den ersten Blick ist, bietet er als Konsequenz auch einige neue Chancen in der kommenden Spielzeit. Ein wesentliches Ziel wird die Steigerung der Torgefährlichkeit sein, wo schon kleine Details den Ausschlag zum Positiven geben können, und definitiv noch Luft nach oben besteht.

Die schwierigste Entscheidung für den verbleibenden Entwicklungsprozess dieser Spielergeneration ist freilich bei der Wahl des nächsten Trainers zu treffen: Eine zusätzliche Taktikvariante wäre mit Sicherheit reizvoll, aber vielleicht gar nicht notwendig, wenn der Kader die bisherige Grundausrichtung auch weiterhin so gut umsetzt.

Insgesamt betrachtet, ist der Großteil des Weges in die Bundesliga bereits absolviert, doch die ausschlaggebenden Etappen wollen erst gemeistert werden. Bald zeigt sich, ob "DbdT Forever" die richtige Route zum Gipfel gewählt hat, und tatsächlich nach den Sternen greifen kann.