Die neunzehnte Auflage des Länderbewerbs hat begonnen, und die TCW sieht sich erst einmal die neuen Landesteamchefs (LTCs) an. Im ersten Saisonspiel ist ja die Spielerauswahl noch dieselbe wie im letzten Spiel der vorigen Saison. Deswegen kann man hier am besten sehen, ob der LTC-Wechsel einen positiven oder negativen Effekt hat.
Wir beginnen mit unserem ersten Tabellenführer: Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern/Schleswig-Holstein. Taktikwert 26 und MTB 79 sind grundsolide Werte auf dem Niveau der vorigen Saison. Kein Wunder, blieb doch spatzer76 im Amt. Der Gegner Bremen / Niedersachsen gab es hingegen deutlich billiger. Der neue LTC danielfear war zwar 2014 schon einmal im Amt, dürfte aber inzwischen nichts dazugelernt haben. Das damalige Torverhältnis war 3:57, und diesmal startete er mit einem 0:7 und mit einem Taktikwert, der von zuletzt 25 auf 19 niedergecoacht wurde.
Auch Wien konnte das Niveau der Vorsaison halten. Mit Taktikwert 26 und MTB 77 sorgte chris1976 für einen gelungenen Einstand. Baden-Württemberg, die positive Überraschungsmannschaft der Vorsaison, kam diesmal 0:4 unter die Räder. LTC Rothaus ist ein Neuling in diesem Metier, hat aber die Werte seines Vorgängers halten können. Mehr als 23/63 sind da wirklich nicht drin. Insofern war es eine ordentliche Arbeit, es fehlte aber die Finesse. Wenn man bei 0:4 frische Verteidiger anstatt frischer Stürmer einwechselt, war entweder die Feigheit zu groß oder die Liste der erweiterten Regeln zu kurz.
Ebenfalls 4:0 siegte Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen gegen das Burgenland. Rekord-LTC Lowvoice ist ohnehin über jede Kritik erhaben. Die Burgenländer dürften hingegen mit thpa66 den falschen Mann gewählt haben. Keine Spielerwechsel und ein Taktikwert von 16 sind ein Armutszeugnis. So schnell wird dieselbe Mannschaft vom Vizemeister zum Prügelknaben.
Der Tabellendritte der vorigen Saison, Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland, blieb mit Taktikwert 26 und MTB 79 auf demselben Niveau. Auch hier verblieb LTC Hejak im Amt. Kärnten rutschte mit LTC soto26 von Taktikwert 25 auf 22 ab, konnte aber in der MTB von 63 auf 73 zulegen. Einen Tormann mit Erfahrung 4 aufzubieten, wenn alternativ einer mit Erfahrung 18 zur Verfügung steht, ist allerdings eher ein Element aus dem Villacher Fasching und wurde zu Recht mit einer Niederlage bestraft.
In Oberösterreich kehrte Coppelius nach ziemlich genau 5 Jahren Abstinenz auf den LTC-Sessel zurück. Anscheinend hat er etwas Nachholbedarf an Experimentalcoaching, denn sein erstes Spiel war in zweierlei Hinsicht bemerkenswert. Erstens war der Taktikwert aufgrund einer „abgeschenkten“ ersten Spielhälfte mit insgesamt 23 recht niedrig, und zweitens war danach eine mächtige offensive Taktik im Einsatz, die für ein 2:0 gegen Salzburg sorgte. In Zahlen: von 26/69 auf 23/75. Salzburg war indes kein schwacher Gegner. Hier erreichte der zurückgekehrte LTC mike 11 eine Verbesserung von 23/56 auf 25/64.
In Niederösterreich ist mit WanObi2000 ein Newbie im Amt. Der erreichte aber gleich auf Anhieb eine kleine Steigerung von 26/74 auf 27/76 und damit auch einen knappen 3:2-Sieg gegen Tirol/Vorarlberg. Auch hier brachte der im Amt verbliebene SV Pfefferoni eine Verbesserung auf den Taktikwert 27 zustande. Die MTB war aber, obwohl ebenfalls geringfügig auf 64 verstärkt, gegen NÖ doch zu schwach.
England gegen Schweiz war gleich in der ersten Runde der Kracher, der vielleicht sogar titelentscheidend werden kann. Die Vorzeichen konnten unterschiedlicher nicht sein. Der amtierende Weltmeister Schweiz konnte kaum mehr besser werden. Tatsächlich wirtschaftete der neue LTC Johnwood32 von 28/86 auf 27/67 ab. England war hingegen in der vorigen Saison schlechtestmöglich gecoacht. Hier gelang dem zurückgekehrten LTC Jon, der bereits seine vierte Amtsperiode begann, eine raketenhafte Steigerung von 19/54 auf 27/72. Dass das an sich ausgeglichene Match dann 2:1 für England ausging, lag dann doch an der hauchdünn besseren Skillstärke, mit der sich England den einen Konter erarbeiten konnte, aus dem das letztlich entscheidende Tor entstand.
Bayern war in der Vorsaison fast so miserabel wie England unterwegs. Nachdem nun Kloppo die Zügel übernommen hat, sahen die Werte gleich deutlich besser aus: Ein Sprung von 19/57 auf 24/70 reichte für einen knappen Sieg gegen Nordrhein-Westfalen, wo LTC karsten345 im Amt verblieb und leicht abbaute, konkret von 24/71 auf 23/62.
Bleibt noch das letzte Match des Tages, nämlich Berlin/Brandenburg gegen die Steiermark. Im Osten nichts Neues, möchte man sagen. Nachdem niemand kandidiert hatte, verblieb Essen1 im Amt. Der Taktikwert 27 war damit gesetzt. Bei den Steirern wurde hingegen ein neuer Mann gewählt, ja, und was soll schon herauskommen außer einem 0:0, wenn man einen LTC wählt, der sich selbst der_betonierer nennt? Überbordender Siegeswille war angesichts der einsamen Sturmspitze im letzten Viertel nicht zu erkennen. Für die Statistik noch seine Werte: von 27/73 auf 27/78.
Die nächste Runde findet mit neuen Kadern statt, da mittlerweile die Pensionsantritte vollzogen sind. Wir werden sehen, welche LTCs ihre Kader gut ergänzen können, und welche nicht.