In der letzten Saison machte im Teamchefcup ein Team auf sich aufmerksam, das kaum einem ein Begriff ist. Der FC Christine, gemanagt von christinek, schaffte den Einzug bis ins Achtelfinale des Teamchefcups. Man kann also getrost sagen, der FC Christine zählt zu den besten 16 Teams Österreichs. Jetzt stellt sich nur noch die Frage: Wer oder was ist der FC Christine? Während alle anderen Achtelfinalisten bekannte Persönlichkeiten sind und man deren Namen öfters im Forum oder am Transfermarkt liest, scheint es so, als operierte der FC Christine 13 Saisonen lang unter dem Radar. Doch damit ist nun Schluss. Die Teamchefwoche verrät, wer hinter dem FC Christine steckt, und warum dieser ohne großartige Transfermarktaktivität bis ins Achtelfinale des Teamchefcups kam.
Das APOEL Nikosia unter den DbdT Teams, so in etwa beschrieb Bellou die Geschichte von christinek, als er uns darauf aufmerksam machte. APOEL Nikosia deswegen, weil christinek so gut wie gar nicht im Forum oder am Transfermarkt aktiv ist. Man ist ein unbeschriebenes Blatt im DbdT Universum. Wirft man einen Blick auf das Transferarchiv des Vereins, so fällt auf, dass es kaum Transfers gab. Lediglich 2 Seiten bei den verkauften Spielern und sogar nur eine einzige Seite bei den gekauften Spielern. Nur 5 Spieler hat christinek im Kalenderjahr 2011 gekauft. Das ist absoluter Spitzenwert für eine Mannschaft aus der Oberliga.
Fragt sich also, wo christinek den Kader her hat, um in der Oberliga konkurrieren zu können. Ein heißer Tipp ist die eigene Jugendabteilung. Eigenbauspieler gepaart mit den Anfangsspielern stellen wohl den Kern der Mannschaft dar. Im Interview gibt christinek jedoch an, keine Jugendarbeit zu machen. Anscheinend hat christinek von Anfang an junge, sehr billige Spieler gekauft und diese mit viel Geduld auftrainiert. Spieler wie MUNZ, HOENIG, OEZTUERK oder INES stellen heute den Kern der Mannschaft dar. Womit wir auch schon beim vermeintlichen Erfolgsgeheimnis sind. Jahrelanges Training ohne Strategieänderungen. Die Spieler wurden fast 2 Jahre in Echtzeit trainiert. Währende andere Teamchefs ihre Spielerkader immer wieder verändern, ist der von christinek über die Jahre nahezu unverändert geblieben. Und so wurde aus anfangs schwachen Spielern zum Billigtarif eine schlagkräftige Mannschaft geformt.
Ein kurzer Blick auf den Teamvergleich lässt vermuten, dass christinek hauptsächlich Verteidiger und Mittelfeldspieler trainiert hat. Von den trainierten Verteidigern wurden 3 Stück um insgesamt 1,8 Millionen € verkauft. Um dieses Geld hat man sich einen Stürmer um 1 Millionen und vermutlich auch einen 5er Trainer gekauft. Alle anderen Transfers sind aufgrund der niedrigen Summen eigentlich nicht der Rede wert. Unterm Strich stehen also 3 Spielerverkäufe und 1 Spielerkauf. Das sind die gesamten erwähnenswerten Transferaktivitäten von FC Christine.
Taktiktraining schien ebensowenig auf der Tagesordnung zu stehen. Die fehlenden Taktikwerte der Spieler werden durch Erfahrung wett gemacht. Es ist also naheliegend, dass der Kader ein sehr hohes Durchschnittsalter hat.
Natürlich haben wir keine Mühe gescheut, christinek nach ihrer Erfolgsgeschichte zu befragen. Hier ein kleiner Einblick in ihre Gedankenwelt:
Ja, eigentlich schon, denke, als defensive Mannschaft hat man beim Cup Vorteile, die Wahrscheinlichkeit für ein Unentschieden ist höher, dann kommt man zumindest in die Verlängerung
Der Tormann. Ein besserer ist momentan aber nicht drinnen.
Der Wiederaufstieg in die 1. Oberliga
Ich habe die selbe Strategie schon beim letzten Teamchef gehabt, da bin ich einfach dabei geblieben. Mein Ziel war und ist eigentlich noch immer die Bundesliga.
Nein, keine Jugendarbeit, keine Transfers, das ist mir zu aufwändig und bringt nur was, wenn du so viel Zeit hast, dich eingehend damit beschäftigst. Generell kann aus jedem jungen Spieler ein guter Spieler werden - so war's auch bei meinen.
Der Aufwand steht nicht für sich. Bin berufstätig, also nur Gelegenheitsspieler.
Das geht sich alles aus mit den entsprechenden Sponsoren aus. Ich mache recht viele Punkte - vor allem in den unteren Ligen lebt man toll davon und baut ein Polster auf. Der andere Punkt ist ein Top-Stadion. Das ist das allerwichtigste. Ich nehme sehr viel Geld über das Stadion ein.
Über den Rest der Familie - und wir sind alle noch dabei
Ich mag diese A-Skill-Gewichtung nicht. Starke Allrounder sollten auch Chancen haben, spitze zu sein, nicht nur austrainierte Stürmer. Außerdem sollte es mehr Karten und unterschiedlich lange Verletzungszeiten geben - auch bei Torleuten. Das würde die Spannung erhöhen. Und echte Superstars sollten teurer werden - am Transfermarkt wie auch beim Gehalt. Dann werden sich manche Merkwürdigkeiten gleich aufhören.
Von vorneweg in das Stadion investieren. Spieler kann man ausbauen - dafür hat man 12 Saisonen Zeit, aber jedes vergeudete Heimspiel kostet Geld, wenn das Stadion nicht optimal investiert ist.
Danke.
So viel also zum Interview mit christinek. Leider hat sie nichts genaueres über ihre Strategie verraten.
Alles in allem bleibt mir nur noch übrig, christinek meinen vollsten Respekt auszudrücken. Von Anfang an schwamm man gegen den Strom und verfolgte eine völlig eigene Philosophie. Während andere Teamchefs DbdT mehr als Wirtschaftssimulator sehen und sich durch geschicktes Kaufen und Verkaufen von Spielern nach oben managten, bleibt christinek immer ihrer Linie treu. Die Geschichte von christinek zeigt, dass viele Wege nach oben führen und sollte ein Ansporn für alle Neulinge sein. Auch wenn man sich vergleichsweise wenig mit DbdT auseinandersetzt, kann man Großes erreichen.
h.nes
Geschrieben am 2012-04-09 17:08:58
gefällt mir auch sehr gut, mehr davon!
meine beiden besten Spieler sind ebenfalls Eigenbau
vielleicht hätte ich doch weniger verkaufen sollen.
Coppelius
Geschrieben am 2012-04-09 10:46:06
Sehr guter Artikel + Interview!
Schön, dass dadurch mal auch nicht so forumsaktive User ins Blickfeld rutschen und bekannter werden!
AnteS.
Geschrieben am 2012-04-09 19:28:38
"Die Spieler wurden fast 2 Jahre in Echtzeit trainiert." Hehe, da kenn ich noch ein Team :)
Kurzum, absolut top! Gute Strategie, bleib dabei, mit der Zeit wird sich das auszahlen! Wenn ich das richtig sehe, hast eh noch 7-8 saisonen. Und die Taktik wird ja sicher noch nachgezogen.
Dass man mit Hilfe des TM erfolgreich spielen kann, haben schon andere User bewiesen. Nun ists an der Zeit zu beweisen, dass Training die grundsätzlich bessere Alternative ist ;)