Im Länderbewerb ist der Titelkampf diesmal besonders spannend. Nur noch drei Runden sind zu spielen, und noch immer liegen an der Spitze vier Teams knapp beisammen. Daher hat unser Außenreporter Markus123 die LTCs dieser Teams um ein kurzes Statement gebeten: "Was seht ihr als Ziel für euer Land nach diesem Restprogramm? Wie seht ihr die Chancen, dass euer Land den LBW noch gewinnt?" Die Antworten (eingetroffen vor dem aktuellen Spieltag) lauteten:
soto26 (Kärnten): Für Kärnten steht nach dem bisherigen Saisonverlauf die Titelverteidigung als Ziel fest! Die Chance, den Titel ein zweites Mal in Folge zu holen, treibt meine Motivation zum Saisonende in nie gekannte Höhen! Nach einigen Patzern ist dieses Ziel allerdings ein wenig schwieriger zu erreichen. In den restlichen vier Spielen wird seitens des Titelverteidigers auf Experimente verzichtet werden. Auch Fehler sollen mit höchster Konzentration und Sorgfalt vermieden werden.
Romario 77 (Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern/Schleswig-Holstein): Denke, dass ich mit etwas Glück alle Spiele gewinnen kann und den Titel hole!!
tippkick (Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland): Mit Prognosen im LBW tue ich mir generell schwer, da gibt es immer wieder Überraschungen. Ich kann es daher nicht sagen, wir schauen einfach von Spiel zu Spiel.
austropol (Wien): Mein Ziel ist es natürlich, jedes Spiel zu gewinnen. Die Chance für Wien, den LBW zu gewinnen, ist zwar rechnerisch noch gegeben, jedoch müssten Kärnten, Hamburg und Hessen jeweils zumindest einmal mehr Punkte liegen lassen als ich. Also schätze ich meine Chancen auf den LBW auf ca 50% ein.
Die klarsten Titelambitionen hatten also der Tabellenführer soto26 und der erste Verfolger Romario 77. Geheimfavorit tippkick hält sich bedeckt, und austropol rechnet realistisch. Dann schauen wir gleich einmal, wie sich diese vier Teams in der 14. Runde geschlagen haben.
Kärnten hatte einen richtigen Brocken zu Gast. England war bis zur vorigen Runde noch selbst im Kreis der Titelanwärter gestanden und kann an einem guten Tag jeden schlagen. Den guten Tag hatte diesmal aber Kärnten. Zwar war England über weite Strecken den Spiels tonangebend, doch Kärnten verteidigte bravourös und ließ kaum eine echte Torchance zu. Nur im dritten Viertel war Kärnten feldüberlegen, nutzte dies aber zum entscheidenden 1:0.
Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern/Schleswig-Holstein war aufgrund des Tabellenrangs klar über Baden-Württemberg zu stellen, doch in puncto Taktikstärke begegnet einander diese beiden Teams auf Augenhöhe. Jede Mannschaft hatte eine Spielhälfte lang die Angriffe für sich gepachtet, aber keine Torchance führte zum Erfolg. Romario 77 dürfte auch ein bisschen weniger Selbstvertrauen gehabt haben, als das Interview-Statement vermuten ließ, denn er setzte im letzten Viertel bei 0:0 und taktischer Überlegenheit eine defensive 4-5-1-Formation ein. Falls die Hamburger in der letzten Runde Kärnten schlagen können, haben sie also gegen Baden-Württemberg den Titel weggeworfen.
Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland hatte es in dieser Runde leichter. Gegen die Schweiz war man klar feldüberlegen, und der schweizerische Ersatzbankkäse bestand zu hundert Prozent aus Löchern, denn LTC Taka07 ließ die Startelf durchspielen. Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland hätte deutlich höher gewinnen können, aber 1:0 reicht auch. Vor diesem Spieltag war die Situation noch so, dass Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland seine Tordifferenz aufbessern musste, weil Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern/Schleswig-Holstein punktegleich war, aber jetzt gibt es keine punktegleichen Teams mehr. Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland braucht nichts anderes mehr als drei 1:0-Siege - und irgendjemanden, der Kärnten ein Remis abtrotzt.
Für Wien schaut es nun anders aus: Wien braucht erstens Schützenhilfe von zwei anderen Teams und - für den Fall, dass Kärnten ein Remis passiert - auch noch selbst eine bessere Tordifferenz. In diesem Licht sieht das 2:0 gegen den Tabellenletzten Bayern äußerst mager aus. Gegen einen taktisch schwer unterlegenen Gegner, der noch dazu 3-4-3-Harakiri spielt, muss man wirklich nicht defensiv auftreten.
Hinter der Spitzengruppe fand ein weiteres beachtenswertes Match statt: Die Steiermark hatte das aufstrebende Team aus Berlin/Brandenburg zu Gast. Die Steirer gingen mit 2 Toren in Führung, mussten aber vor dem letzten Viertel zittern, in dem B/BB den Gegenangriff startete. Es gelang jedoch nur der Anschlusstreffer. Auch sehr spannend verlief die Begegnung zwischen Tirol/Vorarlberg und Salzburg. Salzburg brachte den höheren Taktikwert auf den Rasen und holte sich damit drei Viertel und ein Chancenverhältnis von 6:3 - spielte jedoch zu vorsichtig und musste sich am Ende mit einem 1:1 zufriedengeben.
In der nächsten Runde spielt Salzburg gegen Wien. Mit einem ähnlich defensiven Auftritt könnte man ein Remis erzielen und Wiens letzte Titelhoffnung vernichten. Parallel zu Wien muss auch Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern/Schleswig-Holstein um seine nächsten drei Punkte kämpfen, denn NÖ ist in dieser Saison das defensivste Team der Liga mit einem Torverhältnis von 13:4. Kärnten und Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland werden es erst einmal leichter haben, aber es folgen dann ja noch zwei weitere Runden.