Zwei Runden geht der Länderbewerb noch, und die Entscheidung ist noch nicht gefallen! In den heutigen 9 Spielen gab es gleich 4 Remis, eine sich zusammenschiebende Spitzengruppe und einen innerdeutschen Führungswechsel. Sehen wir uns die Ergebnisse gleich an:
Der Favorit konnte sich nur knapp durchsetzen. Nachdem Kärnten bereits nach 11 Minuten mit 2:0 in Führung lag, wähnte sich die Mannschaft schon als Sieger. Die Spieler vermieden danach jede körperliche Anstrengung und verließen sich auf ihre balltechnische Überlegenheit. Englands LTC grizzly ergriff diese Gelegenheit und motivierte seine Spieler in der Kabine, bis zum Umfallen zu laufen und das Spiel noch zu drehen. Entsprechend kampfstark traten die Englämder in der zweiten Halbzeit auf. Aus den 5 erarbeiteten Chancen konnte jedoch nur noch der Anschlusstreffer erzielt werden, der Einsatz blieb unbelohnt.
Auch hier sehen wir ein erwartetes Ergebnis. Unerwartet kam hingegen, dass Baden-Württemberg nach Torchancen 5:3 voran lag. So gewann Berlin/Brandenburg hauptsächlich aufgrund der perfekten Chancenauswertung.
Die Schweiz zeigte sich wie schon zuletzt in sehr guter Verfassung, während OÖ sichtlich nervös in die Partie ging und mit einer defensiven Aufstellung vermuten ließ, dass man nur nicht verlieren wollte. So wurde der erfahrene Nationalspieler Clair Anlage nach langer Pause wieder einberufen, um als zusätzlicher Verteidiger in der Rolle eines klassischen Libero zu agieren. Entsprechend geschwächt war die offensive Abteilung. Dadurch entwickelte sich ein völlig ausgeglichenes Spiel, die Taktikeinstellungen waren gegengleich gewählt, und jede Mannschaft erzielte genau einen Treffer. Für die Schweiz war es ein gewonnener Punkt.
Was Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen abliefert, ist nach wie vor eine peinliche Vorstellung. Tirol/Vorarlberg konnte die Partie nach Belieben dominieren und musste sich nicht besonders anstrengen, um sicher zu gewinnen.
Im innerdeutschen Spitzenduell setzte sich Bayern knapp mit 1:0 durch. Das Match ist auch aus taktischer Sicht interessant zu analysieren. Beide Mannschaften brachten ihre stärksten Taktiken in der zweiten Halbzeit zum Einsatz. Bayern war hier zwar überlegen, konnte jedoch kein Tor erzielen. Das Tor fiel bereits im zweiten Viertel, in dem sich Bayerns LTC Pomme16 traute, trotz eines hohen Risikos einer taktischen Unterlegenheit die Brechstange zu spielen. Dieser Mut zur Variante AR-BS-DS-DS wurde belohnt. Es hätte jedoch auch anders ausgehen können, denn insgesamt war der Taktikwert von Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern/Schleswig-Holstein höher.
Im lange erwarteten Spitzenduell reichte Wien ein Remis, um Verfolger Steiermark auf Distanz zu halten. Im ersten Viertel wollte keine Mannschaft etwas riskieren. Wien war taktisch überlegen, jedoch ohne Nachdruck am Werk. Im zweiten Viertel brachte der LTC der Steiermark, sapaulo, drei frische Spieler, die Gastgeber dominierten das Viertel und erzielten zwei Tore. Nach der Pause das umgekehrte Bild: Wiens LTC david15 brachte seinerseits drei frische Spieler, und Wien erzielte ebenfalls zwei Tore. Es lief also auf ein spannendes letztes Viertel hinaus, in dem beide Mannschaften ihre stärkste Taktik wiederholten. Die Steiermark hatte hier die Nase vorn, kam jedoch zu keinem Torerfolg mehr. Da das taktische Konzept der Steiermark besser aufgegangen ist, wäre ein Sieg durchaus verdient gewesen. Wien gab sich aber keine Blöße und bleibt auf Titelkurs.
Diese Partie war aus taktischer Sicht nicht so interessant wie die beiden zuvor besprochenen, aber umso interessanter ist das Ergebnis. Bremen/Niedersachsen dominierte die erste Halbzeit und das Burgenland die zweite. Insgesamt war das Burgenland deutlich stärker, für Bremen/Niedersachsen rettete jedoch Tormann Thor Mann einen Punkt.
Die Salzburger zeigten auch gegen den Drittletzten in der Tabelle, dass ihr Prunkstück die Defensive ist. Der Gegner kam nie vor das eigene Tor. Salzburg hatte selbst immerhin acht Torchancen, konnte jedoch keine davon nutzen. Gerüchten zufolge steht die Einbürgerung eines afrikanischen Stürmers kurz bevor.
NRW hatte zuletzt mit dem 3:3 gegen Wien aufhorchen lassen und ging voller Selbstvertrauen in das Spiel. NÖ hingegen hat eine makellose Bilanz von 100% Siegen gegen deutsche Mannschaften und konnte diese Serie fortsetzen. Beide LTCs, macn und Scarecrow, variieren gerne ihre Taktiken über die Viertel. Diesmal ging macns Strategie besser auf, denn er setzte auf das erste und das dritte Viertel und erwischte damit genau die Schwachstellen von Scarecrow, der auf das zweite und das vierte setzte. So konnte NRW das Spiel taktisch offenhalten, anstatt 3:1 Viertel unterlegen zu sein. NÖ zeigte jedoch Skillstärke, kam im dritten Viertel zu einem Konter und hatte insgesamt 7 Torchancen gegenüber 4 von NRW. NÖ musste aber sehr lange um den Sieg zittern, denn erst in der 89. Minute gelang das erlösende Tor.
Damit kommen wir nun zur Tabelle:
Die Steiermark hat nach dem heutigen Remis nur noch theoretische Chancen auf den Titel. Wien kann den Titel aus eigener Kraft holen. NÖ hat nur eine Chance, wenn Wien in der kommenden Runde gegen Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern/Schleswig-Holstein Punkte liegenlässt. Wien könnte aber sogar ein Remis reichen, kann man doch in der letzten Runde gegen die inferioren Sachsen die Tordifferenz aufpolieren und damit wieder an NÖ vorbeiziehen.
Das Burgenland muss sich jetzt doch noch einmal anstrengen, um Platz 4 zu halten. Gegen NRW wird es nicht leichter als diesmal gegen Bremen/Niedersachsen , und zum Schluss wartet NÖ. Dahinter kommt es jetzt zum spannenden Duell 5. gegen 6., nämlich Tirol/Vorarlberg gegen OÖ. OÖ spielt dann auch noch gegen Bayern, was ebenfalls Spannung verheißt. Auch Salzburg gegen Kärnten ist ein Match mit ungewissem Ausgang. Generell sind von Platz 5 bis Platz 14 noch einige Verschiebungen möglich. Die Schweiz sollte noch zwei Siege einfahren können und auf Platz 7 vorstoßen können. Kärnten schafft eine deutliche Verbesserung, falls ein Sieg gegen Salzburg gelingt – was aber eine schwere Aufgabe ist. Zum Schluss sehen wir noch ein Duell zwischen Bremen/Niedersachsen und Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern/Schleswig-Holstein.