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Hauptsache Olympia - Kapitel 14

 

Kapitel 14: Du-bist-der-Teamchef.at (oder: wenn die Sucht überhandnimmt)

 

 

 

Computer haben mich immer schon fasziniert. Schon als 5jähriger spielte ich mit meinen Onkeln und meinen Brüdern auf einem Commodore. Auch Fußballspiele gab es hier. Richtig angefangen, mit Computer zu spielen haben wir dann mit dem ersten Nintendo. Man sieht also, wir sind die erste Generation des High-Tech-Zeitalters. Wir hatten damals noch mit einem Bleistift unsere Musikkassetten aufgezogen, wenn sich das Band im Radio von der Kassette gelöst hatte. Die CD wurde in meinem Geburtsjahr erfunden, heute wird sie kaum noch verwendet.

 

Wie auch immer, auch auf Computern (oder Spielkonsolen) war Fußball bei uns gang und gäbe. Mit dem Umzug in meine erste eigene Wohnung schenkten mir meine Eltern damals den ersten eigenen PC. Damit nahm das „Unglück“ seinen Lauf.

 

Schon als Kind interessierte ich mich für die Tätigkeit als Fußballtrainer. Was das alles für Aufgaben zu bewältigen sein müssen und die Mannschaft immer das tun muss, wonach dir gerade ist, davon war ich beeindruckt.

 

Mit dem ersten PC folgte auch gleich das erste Fußballmanager – Spiel „DSF Fußballmanager 97“. Dieses Spiel hatte mich jahrelang gefesselt, denn es beinhaltete auch die wirtschaftliche Sicht eines Vereines, nicht nur die Trainings und Aufstellungen sondern die gesamte Infrastruktur inklusive Stadionausbau, Eintrittskartenpreise, Transfers, Spielerprämien etc. Dies zu beherrschen, war wirklich ein monatelanges Herumprobieren und Tüfteln. Das ging so lange, bis ich eines Tages nachdachte, wie denn andere Menschen einen Verein führen würden.

 

Zu dieser Zeit wurde das Internet populär und breitete sich mit einer schier unglaublichen Geschwindigkeit auf dem Globus aus. Nicht lange dauerte es, bis ich einen interessanten Online – Manager gefunden hatte.

 

Teamchef.at war der erste, den ich probierte und es stellte sich im Laufe der Jahre heraus, dass es meiner Meinung nach tatsächlich der Beste im Netz ist. Das Tüpfelchen auf dem i war, dass das Spiel aus Österreich stammt, eine riesige Community aus ca. 23.000 Spielern hatte, wo der Spaß wirklich nicht zu kurz kam. Hinzu kam, dass ich damals gerne auch chatten war und nachdem dieses Spiel einen eigenen Chat beinhaltete, dauerte es nicht lange, bis ich von früh bis spät freiwillig im Netzwerk gefangen war.

 

Auch in diesem Spiel konnte man sehr viel tüfteln, was Spielerentwicklungen und Finanzen angeht, der sportliche Erfolg musste sich erst erarbeitet werden. Irgendetwas hatte ich an diesem Spiel aber zu spät begriffen (ob das gezieltes Training der Taktiken war oder der Spielerskills – ich weiß es nicht mehr), denn ich kam nicht weiter, als bis zur 9. Spielklasse (für Insider: das war die 1. Klasse). Allerdings hatte ich mir dort schon einen Namen gemacht und verfasste für dieses Spiel sogar einen Rap (und auch für einen Mitspieler einen Liebesrap für dessen Ehefrau, den ich wiederum mit einer weiteren Mitspielerin aufnahm). Eines Tages wurde dieses Spiel aber aus irgendwelchen Gründen aus dem Verkehr gezogen, was ich sehr schade finde, denn der Nachfolger Du-bist-der-teamchef.at wurde erst nach über einem Jahr Pause und mit wesentlich weniger Mitspielern online gestellt.

 

Noch heute spiele ich dieses Spiel, allerdings bin ich täglich nur mehr 5 – 10 Minuten online. Cool an dieser Sache ist, dass es bereits international läuft (es gibt sogar schon englische Ligen) und dass mir die Erfahrung des alten Spiels in diesem neuen Games um einiges weitergeholfen hat. Der Erfolg kann sich sehen lassen, ich bin bereits jetzt in der 7. Spielliga (für Insider: das ist die 3. Unterliga), also wesentlich besser und zielorientierter unterwegs, als beim Vorgänger.

 

Ich habe auch nicht vor, mit dem Spielen aufzuhören, denn der Spaß an der Sache ist garantiert, solange man sich fürs Managen interessiert. Es lohnt sich, hier vorbeizuschauen, denn Freunde (ob nun real oder nur virtuell) findet man hier sehr schnell.

 

Was mir der Manager für mein weiteres Leben mitgibt, ist schnell erklärt: damals wollte ich mich nur in einen Trainer hineinversetzen und herausfinden, worum es bei diesem Job eigentlich geht. Heute weiß ich, dass ich nach meiner aktiven Fußballkarriere eine Trainerausbildung machen werde und mein Glück als Trainer suchen werde. Ob nun erfolgreich oder nicht sei dahingestellt, es geht mir persönlich eher um den Spaß an der Sache.

 

Auch die Playstation hatte bei mir zuhause nicht fehlen dürfen und so kam es, dass ich mit Freunden FIFA (ab Frankreich 98) und PES (ab dem 3. Teil) zockte. Auch dies war ein monatelanges Unterfangen mit einer Menge Spaß und lustigen Erinnerungen.