Aus und vorbei: Eine weitere elektrisierende Saison in den höchsten Ligen Österreichs fand mit den beiden Runden der vergangenen Woche ihren Abschluss. Es wurde noch einmal alles geboten, was der Spannungsbogen hergab, Nuancen machten am Ende vielerorts den Unterschied aus. Vorhang auf für die letzte Zusammenfassung dieser Spielzeit, die alle Dramen und Entscheidungen in gewohnter Manier festhält.
Die Verteidigerschmiede hielt alle Trümpfe in der Hand, um den dritten Bundesligatitel der Vereinsgeschichte einzufahren. Am Ende sah man sich aber mit der Tatsache konfrontiert, dass in der Eliteklasse an einem guten Tag ein jeder Gegner einen Stolperstein darstellen kann. So hatte auch der Quilmes Atletico Club nicht das Maximum aus den letzten Spielen geholt, und war entsprechend ein wenig auf die Gunst von Glücksgöttin Fortuna angewiesen. Alles in allem hätten sich beide Vereine den Meisterteller verdient gehabt, der Punkteabstand zur Konkurrenz kommt nicht von ungefähr. Am ehesten hielt noch Sturm Graz mit, der Drittplatzierte darf auf eine gelungene Saison zurückblicken. Ihr hohes Potential ließen auch die Hot Chilis aufblitzen, einzig die Konstanz fehlte. Den Dreikampf um Rang 6 entschied letztlich der Fc Krnja für sich, die Memmenkicker wissen selbst am besten, warum sie wieder eine Etage tiefer ihrer Arbeit nachgehen müssen.
Neben dem verdienten Meister The Royals ist besonders Rastafari United mit seinem tollen Endspurt hervorzuheben. Als sich die Chance bot, ließ man bis zum Schluss nicht mehr locker. Die Zniachterln wären mit Sicherheit ebenso gerne aufgestiegen, vielleicht ist es aber sogar ein Vorteil, die Mannschaft eine weitere Spielzeit reifen lassen zu können und erst dann den Sprung in die Bundesliga zu wagen, wenn er denn klappt. Ähnlich gestaltet sich die Situation für Hop Jonathan, kann man das Team weiter verbessern, ist alles möglich. Keine Zukunft hat hingegen die Elf von David's Veilchenpower, zur Überraschung vieler wurde unmittelbar nach Saisonende die Vereinsauflösung bekanntgegeben: Angeblich ist eine Neupositionierung der Marke im "Mutterland des Fußballs" geplant. The Mars Volta muss dennoch absteigen, hier kennt das Regelwerk keine Gnade. Aus eigener Kraft hat es der 1.FC Ritter geschafft, der allerdings den Kader stark verjüngen wird.
Mit einer nahezu perfekten Rückrunde war der FK Graf von Rothenfels an der Spitze über jeden Zweifel erhaben, der Aufsteiger hat schlicht Spieltag für Spieltag seine Qualitäten unter Beweis gestellt. Anders, aber umso spektakulärer verlief der Weg von Catenaccio: Nachdem man schon fast weg vom Fenster war, folgte eine Siegesserie, die auf diesem Niveau ihresgleichen sucht. Damit konnte Solares Imperium eigentlich nicht rechnen, der undankbare dritte Platz ist sicher nicht das, was man sich lange Zeit erhoffen durfte. Der SV Poganitsch konnte die Saison zum Lernen nutzen, an der ein oder anderen Schraube muss noch gedreht werden. Wie im falschen Film fühlte sich wohl der FC Funka in den letzten Runden, "zuerst hatte man kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu". Des einen Leid, des FC Barzellona Freud, eine weitere Saison in der zweithöchsten Spielklasse des Landes ist gesichert.
(ole)