Zum Ende hin war es nocheinmal spannend, aber in der letzten Runde erfüllte das Burgenland seine Pflicht, während OÖ an der Kür scheiterte. Drei Tore hätten aufgeholt werden müssen, geworden sind es aber nicht einmal drei Punkte. Auch einige andere Resultate waren so nicht zu erwarten gewesen. Hauptsächlich widmen wir diesen Artikel jedoch dem Saisonrückblick.
Bremen/Niedersachsen startete ambitioniert in das Match, so als wolle man sich nicht dem Vorwurf aussetzen müssen, dem Burgenland den Weg zum Titel gar zu leicht gemacht zu haben. Viel mehr als eine kleine Torchance schaute dabei aber nicht heraus, und ab der 25. Minute rollten die Angriffe in die andere Richtung. Drei davon fanden auch ihr Ziel, und das genügte zum Titelgewinn. Die TCW gratuliert dem Burgenland und seinem LTC terminator85.
OÖ hatte in diesem Fernduell um den Titel die schwierige Aufgabe, um drei Tore mehr als das Burgenland schießen zu müssen. Dementsprechend war eine offensive Aufstellung gefragt. Der Start ging jedoch gründlich daneben, denn Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarlands LTC powerman hatte eine Überraschung parat. Er ließ gleich einmal die stärkste Taktik auffahren, und prompt erzielte Leo von Gomez den Führungtreffer. Drei Wechsel bei OÖ und vehemente Angriffe mit der Brechstange waren die Reaktion darauf, doch Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland verteidigte geschickt. Nach Seitenwechsel blieb weiterhin OÖ am Drücker und konnte ausgleichen. Im letzten Viertel war jedoch klar, dass sich die nötige Tordifferenz zum Titelgewinn nicht mehr ausgehen würde, und OÖs frustrierte Spieler überließen dem Gegner das Feld.
16 Spiele lang bot Tirol/Vorarlberg eine konstante Leistung, und auch zum Abschluss zeigte die Mannschaft ordentliche Werte. Jedoch ging Tirol/Vorarlberg nun schon zum wiederholten Male nach derselben Taktik vor, und der LTC von Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen, Lowvoice, hatte seinen Spielern diese geflüstert. Die Sachsen spielten also in der ersten Halbzeit auf Schadensbegrenzung und griffen in der zweiten selbst an, und dies auch sehr erfolgreich.
NRW zeigte sich am Ende einer traumhaften Saison weiterhin in Spiellaune und lieferte dem großen Wien einen offenen Schlagabtausch. Zwar konnte Wien am Ende bessere Statistikwerte vorweisen und hatte auch mehr Torchancen, doch NRW machte dies mit Effizienz wett. Vor dem letzten Viertel lag Wien in Führung und sah schon wie der sichere Sieger aus, aber NRW kam nocheinmal zurück ins Match und glich aus.
In diesem Match erlebten die Zuschauer, die mit einem typischen 1:0 der abwehrstarken Salzburger gerechnet hatten, einen überraschenden Torregen. Der Coup war von Englands LTC thedeathcat eingefädelt worden, der seinem Kontrahenten xDemon am Vorabend einen Crashkurs in britischen Sitten und Gebräuchen verpasst hatte. xDemon wollte sich demgemäß besonders sportlich verhalten und hielt auch seine Spieler dazu an, die britische Kultur zu respektieren. Als der Schiedsrichter die Partie anpfiff, saßen die Salzburger folglich noch gelassen mit ihren Five-o-Clock-Dosen in der Kabine. England durfte derweil drei Tore schießen, so viel Vorsprung sollte ein Sportsmann einem Underdog schon gewähren. In der 25. Minute betraten die Salzburger das Feld und machten sich daran, den Rückstand aufzuholen. Vorerst schien dies nicht einmal so leicht zu gelingen, doch nach Seitenwechsel und mit einem zweiten Stürmer fielen die nötigen Tore.
Kärnten ließ Berlin/Brandenburg keine Chance.
So ändern sich die Zeiten: Im Gegensatz zu früheren Begegnungen war diesmal Bayern feldüberlegen, und die Steiermark setzte auf eine skillstarke Defensive. Diese hielt auch allen Angriffen stand, und die Schlussoffensive brachte den Siegestreffer.
Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern/Schleswig-Holstein spielte zum wiederholten Male hirnlos.
Baden-Württemberg spielte zum wiederholten Male am hirnlosesten.
Die Abschlusstabelle hat doch einige Auffälligkeiten, verglichen mit anderen Saisonen.
War es ein Aufstand der Kleinen oder ein Versagen der Großen? Nach der ersten Länderspielsaison konnten nur mehr die großen Länder mit über 10 000 Spielern den Länderbewerb gewinnen; am erfolgreichsten war Wien mit seinen derzeit 21 000 Spielern. Diesmal siegte das Burgenland mit lediglich 6 500 Spielern. Noch spektakulärer war das gute Abschneiden von NRW mit nur 3 500 Spielern, und auch bei der Schweiz darf man über ihre meist guten Platzierungen nicht vergessen, dass sie nur 4 500 Spieler hat, die noch dazu eine junge Altersstruktur aufweisen. Auch Salzburg hat nur 4 500 Spieler, und somit liegen auf den ersten vier Plätzen drei mittelgroße Länder und nur ein großes. Die Gründe dafür sind jedoch unterschiedlich und bedürfen einer detaillierten Analyse.
Einerseits war es noch nie so leicht, Meister zu werden. Bisher hatten alle Meister mindestens 41 Punkte, und diesmal reichten 39. Andererseits ist es aber auch der Lohn für die kontinuierliche Arbeit der burgenländischen LTCs, die dieses Team geformt haben. Nach zwei knapp verpassten Titeln empfinden es viele als gerecht, dass das Burgenland diesmal ganz oben steht. Der Schlüssel zum Erfolg war im Verlauf der Meisterschaft das konsequente Einfahren der Pflichtsiege. Hier hatte das Burgenland nur einen Ausrutscher gegen Bayern und profitierte zudem von einer zeitweilig inferior auftretenden Steiermark. Gegen die direkten Konkurrenten war hingegen keine große Vorentscheidung möglich, die Spitzenduelle endeten überwiegend mit Remis.
Die Schweiz ist mindestens so kontinuierlich unterwegs wie das Burgenland. In dieser Saison hatte sie die wenigsten Niederlagen aller Teams, nämlich nur eine. Neben der schon sprichwörtlichen Effizienz beeindruckt die Schweiz mittlerweile auch mit dem Taktikwert der Haupttaktik. Im Endeffekt war es nur ein Remis zuviel, das den ersten Titelgewinn einer nichtösterreichischen Mannschaft verhindert hat.
OÖ begann als Titelverteidiger mit einer fatalen Fehlleistung und verlor dann auch noch gegen Salzburg. Gegen den neuen Meister konnte man zwar gewinnen, aber am Ende fehlte die Kraft für eine erfolgreiche Aufholjagd. Es bleibt beim Schönheitspreis für die meisten geschossenen Tore.
Ganz anders präsentiert sich Salzburg, nämlich als das Team mit der besten Defensive. Rechnet man die 25 Minuten Abwesenheit gegen England weg, verbleiben nur 6 Gegentore. Trotzdem waren neben etlichen Remis auch zwei Niederlagen zu verbuchen, und damit war der Titel nicht mehr zu holen.
NÖ entschied sich zum Saisonanfang, von der zuvor eingeleiteten Verjüngung abzurücken, und spielte voll, aber nicht völlig erfolgreich. Daher kehrte man zur Mitte des Bewerbs wieder zur U33 zurück, die sogar fast alle Partien gewinnen konnte. Nachdem die Tabellenspitze Punkte liegenließ, stellte NÖ fest, dass man vielleicht doch im Titelkampf mitmischen könnte, und spielte kurzzeitig nocheinmal voll, um nach Ableben der Chance wieder auf die U33 umzuschwenken.
Der Aufsteiger der Saison ist NRW, das die beste Platzierung einer deutschen Mannschaft einstellte: Auch Bayern war schon einmal auf Platz 6 gelandet. Jedoch ist NRW vom Spielematerial her deutlich schlechter aufgestellt, und die Erfolge in dieser Saison sind hauptsächlich dem takischen Geschick des LTCs macn zu verdanken. Mit Siegen gegen NÖ, Salzburg, Kärnten und die Schweiz war NRW der Favoritenschreck dieses Bewerbs.
Kärnten wiederum fuhr diesmal hochkonzentriert fast alle Pflichtsiege ein, fuhr jedoch nach den direkten Duellen mit den Top 6 meist mit einer knappen Niederlage nach Hause. Mit mehr Glück beim Taktikknobeln wäre hier eine bessere Platzierung drin gewesen.
Die Steiermark hat eine turbulente Saison hinter sich. Anfangs war man Titelanwärter, dann sorgte der LTC dummp3zi mit einer sehr fragwürdigen Kaderverjüngung für Unmut, im Zuge derer er eine wilde Mischung unterschiedlichster Jahrgänge von nicht teamreifen Spielern, bis hin zu einem 17-Jährigen und garniert mit einem älteren Spieler aus seinem eigenen Klub, auf den Platz schickte. Nach der darauf folgenden Entlassung übernahm Börni das Ruder und richtete die Strategie auf eine zielgerichtete, moderate Verjüngung aus.
Tirol/Vorarlberg war eine Mannschaft für 45 Minuten. In den meisten Partien spielte man eine Halbzeit lang groß auf, und oft reichte das auch, aber eben nicht immer. Siegen gegen Salzburg und NRW stehen auch Niederlagen gegen Kärnten und zuletzt gegen Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen gegenüber.
Bayern kam anfangs sehr schwer in die Gänge, hatte aber zugegeben eine schwere Auslosung. Die Mannschaft verlor aber auch die meisten direkten Duelle im Mittelfeld der Tabelle und lieferte dagegen nur ein einziges Glanzstück mit dem Sieg gegen den neuen Meister.
Wien spielte in dieser Saison teilweise für die Tribüne und jedenfalls für die Statistik. LTC lukideluxe brachte spitzenmäßige Taktikwerte aufs Papier, doch seine Spieler vergaßen ob der vielen Taktiklehrstunden auf das Toreschießen. Gegen die Spitzenteams war so maximal ein Remis zu holen, und auch gegen Mittelständler tat man sich schwer. Als Ergebnis ist der Rekordmeister diesmal die schlechteste österreichische Mannschaft.
Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen hat hingegen diesmal seine beste Platzierung eingestellt und ist die drittbeste deutsche Mannschaft, und das mit deutlichem Punkteabstand vor den anderen. Ermöglicht wurde dies unter anderem durch Siege gegen Tirol/Vorarlberg und Bayern. LTC Lowvoice bewies in seiner ersten Saison viel taktisches Geschick und musste in der Kabine nie laut werden.
Englands erste Generation von Teamspielern ist noch nicht ganz ausgewachsen, macht sich aber schon ganz gut. England erreichte seine bisher beste Platzierung. Ausschlaggebend war das 4:2 im Duell mit Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland.
Berlin/Brandenburgs LTC Essen1 spielte konsequent mit einer verjüngten Truppe und erreichte mit dieser immerhin den 14. Platz. Zwar konnte man gegen die direkten Gegner nicht so stark punkten, dafür aber die zwischenzeitlich selbstmörderische Steiermark sowie in einem ernst geführten Match auch Wien besiegen.
Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland konnte zwar Berlin/Brandenburg schlagen, sonst aber keine Glanzlichter setzen. Der Wert der Arbeit der beiden involvierten LTCs Interruptman und Powerman zeigt sich eher in der Art der Niederlagen. Zumeist konnte die Mannschaft auch mit deutlich stärker eingeschätzten Gegnern gut mithalten und verlor nur knapp. Dies lässt für die Zukunft hoffen.
Bremen/Niedersachsen war in der vorigen Saison auf Platz 12 und ist diesmal durch eine indiskutable Leistung des Teilzeit-LTC danielfear abgerutscht. Das konnte auch Altmeister rudolf nicht mehr reparieren.
Noch schlimmer erging es den Fans von Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern/Schleswig-Holstein und von Baden-Württemberg. Beide Länder verbrauchten alle ihre Kandidaten und endeten bei den LTCs jürgen123 und KhoiBoy, die noch schlechter waren als ihre Vorgänger, aber mangels weiterer Kandidaten nicht mehr entlassen werden konnten.
Damit ist auch der letzte Bewerb der Saison 25 abgeschlossen. Freuen wir uns auf den nächsten Länderbewerb! Er ist die Krone der DBDT-Bewerbe, spannend und für Tüftler auch lehrreich.