"Nichts geht mehr": Nach den beiden abschließenden Runden der vergangenen Woche ist die mittlerweile dritte Bundesligasaison Österreichs bei "DbdT" Geschichte, alle Plätze sind final und unwiderruflich bezogen. Der folgende Überblick rückt nun vor allem die gesamtheitliche Entwicklung dieser Spielzeit in den Mittelpunkt, analysiert die gezeigten Leistungen der einzelnen Vereine und präsentiert somit letztlich die "Gewinner und Verlierer" der abgelaufenen Serie.
Drei Angreifer in der Aufstellung der "Memmenkicker": Schon vor Spielbeginn war klar, dass der Tabellendritte auswärts beim Meister "SV Wolfsberg" in Runde 17 rein trainingsorientiert agierte. Die Rechnung fiel entsprechend deftig aus, mit einer 7:0 Klatsche kassierte man die höchste Niederlage der Vereinsgeschichte.
"Siegen oder fliegen": So viele Sorgen sich die Verantwortlichen von "Heidi auf der Heidi" vor dem Entscheidungsspiel im Abstiegskampf gegen den zuletzt sehr überzeugend auftretenden "FC Funka" machen mussten, die Marschroute war zumindest eindeutig vorgegeben. Das ausgeruhte Personal der Heimischen ging dann auch bis in die Haarspitzen motiviert in die "Schlacht" hinein, alleine, nach nicht einmal 14 Minuten geriet man bereits an den Rande der Verzweiflung: Teufelskerl Bernhard Zacharias hatte drei hochkarätige Chancen zunichte gemacht, ohne mit der Wimper zu zucken. Damit war das Schicksal des Siebplatzierten quasi besiegelt, als dass es im weiteren Verlauf der Partie nicht mehr zu einer spielerischen Überlegenheit reichen sollte. Mittelfeldmotor Edi Leyer schloss das Kapitel "Klassenerhalt" für den Gastgeber schließlich endgültig, sein Flugkopfball stellte das 0:1 Endresultat und damit den dritten Sieg in Serie für seine Farben her.
Vom Wunsch ergriffen, die Saison vielleicht doch nicht als Letzter zu beenden, schickten "Die immergrünen Erbsen" auswärts gegen den direkten Konkurrenten "Die Verteidigerschmiede" noch einmal ihre Stammelf auf das Feld. In der Offensive sollte an diesem Abend jedoch einfach kein Erfolgsrezept zu finden sein, zu kompakt präsentierte sich der Abwehrbeton des Kontrahenten. Nachdem die eigenen Angriffe dann im Sand verlaufen waren, führte die Überlegenheit der Heimischen zwangsläufig zum Torerfolg: 2:0 hieß es am Ende, ein Ergebnis, das letztlich dem Kräfteverhältnis entsprach.
So, als ob einem kurz vor dem Ziel einer langen Reise der Sprit ausgegangen wäre, musste sich der "Fc Lenzing Wanderers" vor dem durchaus prestigeträchtigen Duell mit dem "1. FC Vasas" fühlen: Der Vertrag des langjährigen Erfolgstrainers war ausgelaufen, die taktischen Mittel dementsprechend beschränkt. Da aber auch die Auswärtself, womöglich Platz 3 im Cupbewerb vor Augen habend, nicht annähernd bundesligatauglich aufstellte, entwickelte sich, sehr zum Unmut der zahlenden Zuseher, ein langweiliges Mittelfeldgeplänkel, bei dem die gelbe Karte von Heribert Losch in Minute 87 das absolute Highlight der Partie bildete.
Im letzten Heimspiel der Saison wollte "gaswerk1" seinen Fans noch einen versöhnlichen Abschied aus der höchsten Spielklasse bereiten, weshalb ein Punktgewinn gegen den Titelverteidiger "FC Pech" angestrebt wurde. Nach nur 48 Sekunden bot sich auch schon die erste Tormöglichkeit, ein schön vorgetragener Konter wurde allerdings zur sicheren Beute von Gästetorwart Andi Latte Lenk. Mit Fortdauer der Begegnung bekamen die Beobachter dann ein Duell auf Augenhöhe zu sehen, in dem das Glück, wie so oft, nicht auf Seiten des Absteigers war: Direkt nach Wiederbeginn sorgte Stürmerstar Dawid Willa mit seinem insgesamt vierundzwanzigsten Treffer in dieser Spielzeit für die Entscheidung.
"Die immergrünen Erbsen" hatten im letzten Saisonspiel kein besonders hohes Interesse mehr daran, noch Zähler mitzunehmen: Einige Nachwuchstalente durften sich über zusätzliche Einsatzzeit freuen, was Kontrahent "gaswerk1" natürlich mit Wohlwollen zur Kenntnis nahm. So konnte man problemlos über neunzig Minuten den Takt angeben, das Offensivpotential auch in der Bundesliga einmal voll zur Entfaltung kommen lassen. Zahlreiche Tormöglichkeiten wurden erarbeitet, immerhin die Hälfte davon fand den Weg in den gegnerischen Kasten, weshalb letzten Endes ein verdienter 0:4 Auswärtserfolg von der Anzeigetafel leuchtete.
Nach drei Siegen in Folge und den dadurch erreichten Klassenerhalt hieß es für die Einsergarnitur des "FC Funka" am letzten Spieltag lediglich "Beine hochlagern". Die restlichen Kaderspieler hatten das "Vergnügen", den euphorisierten Akteuren des Titelgewinners "SV Wolfsberg" entgegenzutreten: Eine 0:12 Hinrichtung war die logische Konsequenz, zur Vollendung einer nahezu perfekten Saison konnte sich aus Sicht der Gäste auch noch Sturmtank Klaas Pieper dank seiner sieben erzielten Treffer die "Torjägerkanone" sichern.
Aufgrund des eher kleinen Kaders waren die Akkus beim "FC Pech" vor dem abschließenden Saisonspiel schon etwas geschwächt, die Attacke auf den Vizemeistertitel sollte im Duell mit "Heidi auf der Heide" dennoch gestartet werden. Von der Spielanlage her hatte der Gastgeber mit dem Absteiger jedoch einen situationsbedingt denkbar unangenehmen Gegner zu erwarten, als dass man mit einigen Kontern rechnen musste. Nach der 1:0 Führung zu Mitte der ersten Hälfte sollte es schließlich einer dieser Gegenstöße sein, der durch den gelungenen Abschluss von Stürmer Alois Mundt zum gerechten Remis führte.
Lautet der Gegner "1. FC Vasas", ist "Die Verteidigerschmiede" auch in einem eigentlich bedeutungslosen Spiel voll bei der Sache: Zwei tolle Konter in der Anfangsphase ließen Hoffnung beim Auswärtsteam aufkommen, ehe diese in Minute 33 sogleich durch die Ampelkarte für "Wadelbeißer" Ramon Penzel, der etwas übermotiviert in den Zweikampf mit Diego Armando Bierbauch ging, begruben wurde. In der Folge übernahmen die Heimischen vollends das Kommando, spätestens nach dem zweiten Platzverweis des Tabellenachten in Halbzeit 2 waren die Würfel gefallen. Als "Man of the Match" durfte sich wieder einmal Sir Otto von Wolke feiern lassen, der alle drei Tore des Abends erzielte.
Erneut mit einem aus der Not geborenen Übungsleiter unterwegs, sah der "Fc Lenzing Wanderers" auch im finalen Kräftemessen mit dem Tabellenvierten "Memmenkicker" wenig Land. Die klare Niederlage musste ob des taktischen Rückstands schon im Vorhinein akzeptiert werden, neun Gegentreffer und das damit verbundene Abrutschen auf Rang 5 bereiteten der grundsätzlich sehr erfolgreichen Saison des Gastgebers ein bitteres Ende.
Zeit zum Abrechnen: 18 Runden lang kämpften die zehn Teams der höchsten Spielklasse um Tore, Punkte und Erfolge. Die Endtabelle stellt den Managern nun bis zu einem gewissen Grad ein "Zeugnis" aus, sie offenbart, was die Teamchefs aus dem Potential ihrer Mannschaften herausholen konnten. An der Spitze und somit über jeden Zweifel erhaben thront der "SV Wolfsberg", gegen dessen Mischung aus Taktik- und Spielstärke die Konkurrenz einfach kein Mittel wusste. Verwundbar dürfte der neue Titelgewinner aber durchaus sein, wie einige Partien erahnen ließen, in der Rolle des "Favoriten" wird man es in der nächsten Spielzeit eindeutig schwerer haben. Die Vizemeisterschaft durften am Ende eines ständig hin- und herwogendens Rennens die "Memmenkicker" feiern, deren aktuelle Mannschaftsstruktur wohl nicht den ganz großen Erfolg zulässt: Zu viele Unentschieden sind und bleiben der "Pferdefuß". Auf den Plätzen folgen der "FC Pech" und der "1. FC Vasas", die nur dann mit dem Erreichten zufrieden sein können, sollte gleichzeitig auch der Trainingserfolg gestimmt haben. "Tragische Figur" der oberen Tabellenhälfte war zweifelsohne der "Fc Lenzing Wanderers", dem kurz vor Schluss der Trainer abhanden kam: Mit etwas mehr Glück wäre der leistungsgerechte zweite Tabellenrang möglich gewesen. "Effizienz pur" hingegen wieder einmal beim "FC Funka", man war präsent, als es die Situation erforderte. Torhüter Bernhard Zacharias bildete mit seinen starken Leistungen dabei die Basis zum Klassenerhalt. Etwas unter Wert geschlagen muss "Heidi auf der Heide" den Weg in die "zweite Etage" antreten, es fehlte nicht viel, um ein konstanter Faktor in der Liga zu werden, vielleicht klappt es im nächsten Anlauf. "Die Verteidigerschmiede" untermauerte ihren angekündigten Abstieg mit Taten, zeigte mit dem Cupsieg jedoch auch, dass der aktuelle Plan durchaus sinnhaft ist. Sollte "gaswerk1" in naher Zukunft noch im taktischen Bereich zulegen können, würde man einen absolut ebenbürtigen Kontrahenten in der Bundesliga abgeben. Abwarten und emsig weitertrainieren heißt es im Gegensatz dazu für "Die immergrünen Erbsen", mit zehn Niederlagen in Serie als "Rucksack" wird der Start in die 2. Bundesliga kein Zuckerschlecken. Alles in allem bot die abgelaufene Saison wieder viel Abwechslung und zahlreiche dramatische Duelle, weshalb wohl nicht nur die "Teamchefwoche" schon gespannt der kommenden Spielzeit entgegenblickt.
(ole)
Don Amor
Geschrieben am 2012-01-16 18:14:40
Grats@flipside zum Gewinn der Meisterschaft!
Ein würdiger Nachfolger vom FC Pech.
Polster
Geschrieben am 2012-01-18 10:58:41
Danke schön für den wöchentlichen Überblick über die höchste Spielklasse, liest sich immer gut.