So unergründlich die Wege in die Bundesliga oft sind, stand die Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von knapp 30 Jahren unweigerlich vor der größten Herausforderung ihrer bisherigen Karriere.
Angesichts der namhaften Konkurrenz blieb wenig Zeit, sich auf den Erfolgen der Vergangenheit auszuruhen, und man musste sich von der ersten Runde an neu beweisen. In taktischer Hinsicht war bereits in der Saisonvorbereitung offenkundig, dass es im Meisterschaftsbetrieb hauptsächlich auf ein "Reagieren" hinauslaufen würde, um zumindest den ein oder anderen Punkt mitnehmen zu können.
Es galt, für jeden Gegner einen passenden Ansatz zu finden, ohne dabei aber die eigene Spielidee zu sehr aus den Augen zu verlieren. Eine spannende Gratwanderung, deren Geschichte dann zwangsläufig auf dem Platz erzählt wurde.
Dort, wo bekanntlich die Wahrheit liegt.
Sollte es in den eigenen Reihen noch Spieler gegeben haben, die Fußball für keinen Laufsport hielten, wurden sie spätestens zum Saisonauftakt eines Besseren belehrt: Jeder Quadratmeter des gepflegten Grüns geriet zur potentiellen Zweikampfzone, und sollte bedingungslos verteidigt werden.
Mit hoher Intensität und entsprechendem Einsatz gelang es, die spielerisch überlegenen Kontrahenten in vielen Phasen zu fordern, wenngleich das Zählbare in der Hinrunde mit drei hart erarbeiteten Remis doch recht mager ausfiel.
Trotz der überschaubaren Resultate war die Mannschaft bestrebt, in jeder Partie an die Grenze des Leistungsvermögens zu gehen, um zur Stelle zu sein, falls es etwas zu erben gab. So lief es in der Rückserie ergebnistechnisch dann deutlich besser, und es konnte mit etwas Glück sogar ein Auswärtssieg beim amtierenden Bundesligameister eingefahren werden.
Alles in allem spiegelte Tabellenplatz 8 am Ende einer lehrreichen Saison mit einer Bilanz von 3 Siegen, 4 Unentschieden und 11 Niederlagen bei einem Torverhältnis von 26:29 das derzeitige Potential realistisch wider.
Im Vergleich zu den absoluten Spitzenklubs fehlt es dem Team definitiv noch an Erfahrung auf höchstem Niveau, die es weiter Schritt für Schritt zu sammeln gilt.
So eindeutig das Urteil in der Liga auch lautete, bot der Pokalbewerb mit seinen "eigenen Gesetzen" durchaus die Möglichkeit, für eine Überraschung zu sorgen.
Nach dem "Aufwärmprogramm" in der Gruppe schien es die Auslosung zunächst ziemlich gut zu meinen, und die ersten KO-Runden konnten problemlos überwunden werden. Doch dann türmte sich erneut der "TSV Löwentreu" auf, dessen taktische Brillanz schon in der Meisterschaft für einige ungelöste Fragezeichen bei Trainer Eugen Claassen gesorgt hatte.
Es kam schließlich, wie es kommen musste, und die Reise fand mit einem unspektakulären 0:2 im Achtelfinale ihren Abschluss, ehe es so richtig interessant wurde. Der Wille zur Sensation war da, doch die Mittel noch zu beschränkt.
Unter dem Strich einer sportlich durchwachsenen Saison bleibt somit die Erkenntnis, dass "Geduld eine Tugend ist", und einzig die Zeit den weiteren Weg weisen wird: Titel wären natürlich das Salz in der Suppe, eine Garantie darauf gibt es jedoch nicht.
Der erste Auftritt in der höchsten Spielklasse des Landes war jedenfalls eine wichtige Standortbestimmung, die Orientierung für die nächsten Aufgaben bietet. Mit den vorhandenen finanziellen Rücklagen und dem bereits geplanten Trainerwechsel besteht noch genügend Entwicklungsspielraum, um die Lücke zu den Topteams zu schließen.
Kurzfristig gesehen stellt nun der direkte Wiederaufstieg das logische Ziel dar, damit sich "DbdT Forever" so schnell wie möglich auf ein Neues mit den "Besten der Besten" duellieren kann: Hat einen der "Mythos Bundesliga" erst einmal gepackt, dann folgt man seinem flotten Takt.