Neuigkeiten gibt es doch bei jedem Teamchef, der sich aktiv mit seinem Team auseinandersetzt. Das dürfte (hoffentlich) bei mindestens jedem zweiten Teamchef der Fall sein. So auch bei mir. Und es sind die üblichen „Scherereien“, mit denen man sich eben so rumplagt als Teamchef. Derzeit versuche ich, mein Team in der 1. Unterliga auf Vordermann zu bringen. Das Saisonziel wird der Klassenerhalt sein – mal wieder. Dafür dürfte es auch gut zu schaffen sein.
Ich sehe daran überhaupt nichts Spezielles. Eine Lage ist etwas, in das man sich bringen kann. Ich habe mich zum Länderteamchef wählen lassen und bin stolz darauf, für meine Kolleginnen und Kollegen der Primus inter pares zu sein und den Länderteamkader sowie die Spielweise aktiv mitzugestalten.
Angesichts der letzten Durchgänge der Länderbewerbe hat sicherlich niemand von unserem Team erwartet, plötzlich vier oder mehr Plätze gut zu machen.
Es ist die altbekannte Spielersituation, die keine besseren Möglichkeiten für unser Team bietet dem Gegner angemessen Paroli zu bieten. Mein Einfluss, dies zu ändern, ist relativ gering. Dennoch bringt solch eine Außenseiterposition auch einige Vorteile mit sich. Man kann viel austesten, denn Feinkosmetik hat der hoffnungslose Tabellenletzte höchstens noch aus Eitelkeit nötig. Wenn man mit seiner besten Aufstellung gegen die nächstbesseren Gegner immer noch haushoch verliert, dann kann einen das frustrieren. Oder aber auch nicht. Ich gehöre zu der letzten Sorte Länderteamchefs.
Das mag sich jetzt für die miesepetrigen Worte eines frustrierten Außenseiters anhören, aber der Länderbewerb ist in der jetzigen Form stark überarbeitungswürdig. Die Starken bleiben stark, die Schwachen verbessern sich nur wenig, es findet meiner Meinung nach gar kein Bewerb statt, sondern ein müdes Stillstehen. Da fehlt die Dynamik. Doch wie ich schon sagte, ich bin nicht frustriert. Doch so wie es läuft, besteht Handlungsbedarf einer Gruppe von Fachleuten, die gemeinsam überlegen, wie man das Ungleichgewicht zwischen den verschiedenen Teams besser ausbalancieren kann. So fehlt einem Spiel, Hessen/Rheinland-Pfalz-Saarland versus Wien jegliche Spannung und das ist auch der Grund, warum der Länderbewerb in den Ländern, die traditionell schlecht abschneiden, ziemlich unbeliebt ist. Fußballmannschaften, dessen Fan man ist, kann man sich aussuchen, Länderteams werden einem vorgegeben. Wer schaut sich schon ein Fußballspiel seiner Landesmannschaft an, wenn er aus San Marino kommt?
Wie ich schon angedeutet habe, gibt es mannigfaltige Gründe, weswegen der Länderbewerb verbesserungswürdig ist. Die Erfahrung ist da nur ein kleiner Tropfen auf den heißen Stein. Sie ist die Chance, das letzte angedichtete Schlupfloch für schwache Länderteams, nach ein paar Saisonen ein, zwei Plätze mehr gut zu machen. Vorausgesetzt, die lieben Fußballrecken sind bis dahin nicht schon in Pension gegangen. Eine Schande!
Jeder Teamchef von uns findet die ein oder andere Sache bei dbdt nicht so toll. Auch bei mir gibt es so eine Sache. Ich finde es furchtbar, wenn Teamchefs gewollt nicht aufsteigen oder mehrere Saisonen lang hintereinander absteigen oder sich teilweise jahrelang nicht einloggen, nur um an Geld zu gelangen oder Kaderpflege zu betreiben. Das widerspricht meiner Auffassung von einem halbwegs authentischen Fußballmanager. Meiner Meinung nach sollte ein absichtlich verschuldeter Abstieg vom Spielmechanismus sanktioniert werden, z.B. indem man massive Einbrüche in der Fanbasis erleidet oder die Spieler die nächste Saison unmotivierter beginnen oder höhere Gehaltsforderungen stellen. Problem nur: Wie will man feststellen, ob ein Team absichtlich absteigt? Das bedarf einem klugen Mechanismus, der vielleicht die Spielerindizes mit der in der Saison gezeigten Spielleistung vergleicht. Aber auch da gibt es sicherlich eine Menge Tricks, sich da herumzumogeln. Alles in allem bin ich aber soweit zufrieden mit dbdt.
Dann weiterhin viel Spaß und Erfolg. Dankeschön für das nette Interview!