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Der Länderbewerb im Überblick

 

Wie seit langer Zeit prognostiziert, wurde der neue Meister des Länderbewerbs erst in der letzten Runde gekürt - und für alle, die live dabei waren, war es ein Krimi mit Knalleffekt und unerwartetem Ausgang! Das Burgenland hatte mit +3 Punkten und einer um +4 besseren Tordifferenz gegenüber Wien die weitaus bessere Ausgangsposition, doch beide Titelanwärter hatten in der letzten Runde starke Gegner zu bezwingen.

Der Beginn der beiden Matches verhieß noch keinen Wechsel an der Tabellenspitze. Das Burgenland dominierte gegen Kärnten, wenn auch ohne Torerfolg, und Wien lag gegen NÖ sogar 0:1 hinten. Das Blatt begann sich im zweiten Viertel zu wenden, als Wiens LTC leokrnjic seine stärkste Taktik ausspielte und damit NÖ exakt auf dem falschen Fuß erwischte. 3 Tore aus 3 Chancen waren die Folge, und parallel dazu setzte Kärnten die Brechstange an, und der „austrainiert“ erfahrene Stürmer Milo Paasch konnte die burgenländische Abwehr einmal überwinden. Auch hier hatte LTC beachboy090 perfekt antizipiert und das Burgenland gut erwischt. Trotz der nun eingetretenen Punktegleichheit war zur Pause der Tabellenstand an der Spitze noch unverändert, denn das Burgenland hatte gegenüber Wien noch immer das bessere Torverhältnis. Nach Seitenwechsel setzte Wien noch eins drauf und ging 4:1 in Führung, womit auch die Tordifferenz gleich war, das Burgenland aber noch immer wegen der höheren Anzahl geschossener Tore voran lag. Am Anfang des letzten Viertels herrschte also Hochspannung! NÖ hatte sich zwei der drei Wechsel aufgehoben und zeigte damit an, ein starkes Viertel spielen zu wollen. Jedoch führte keiner der drei Angriffe zum Ziel. Im Parallelspiel tat sich lange nichts, und in der 87. Minute startete auf einmal Kärnten einen Angriff, und wieder war es Milo Paasch, der prompt verwertete. Damit hatte Wien die bessere Tordifferenz und war Meister!

Kärnten - Burgenland 2:0

Wien - Niederösterreich 4:1

Interessant ist, was in diesen beiden heutigen Matches alles am selben Tag passieren musste, um Wien zum Meister zu machen:

Das Burgenland verlor trotz besserer Taktikwerte und mehr Torchancen gegen Kärnten.

NÖ verlor trotz besserer Taktikwerte, besserer MTB und mehr Torchancen gegen Wien, und das auch noch so hoch wie nie zuvor.

Wien verwertete 100% seiner Torchancen.

Kärnten verwertete 100% seiner Torchancen. Anders betrachtet: Der sonst so sichere burgenländische Tormann Leo von Neuer hielt keinen einzigen Ball. Da ist es sicher nur ein Zufall, dass er vom Klub des Wiener LTC kommt?!

Es war unwahrscheinlich, und doch war es möglich, und genau das macht Fußball und im Speziellen auch den DBDT-Länderbewerb so interessant.

Auch in einigen anderen Partien herrschte im Schatten des Titelkampfs heute eine dichte Atmosphäre, und einige vermeintlich unterlegene Mannschaften zeigten Biss.

 

Nordrhein-Westfalen - England 0:1

NRWs LTC Marc2203 hatte diesmal sogar halbwegs ordentlich aufgestellt. Mit sechs vergebenen Torchancen darf man sich aber nicht wundern, wenn man am Ende als Verlierer da steht.

 

Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland - Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern/Schleswig-Holstein 1:0

LTC Interruptman bestätigte seine Spätform und besiegte nun auch noch Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern/Schleswig-Holstein. Auch hier vergab Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern/Schleswig-Holstein ganze sechs Torchancen.

 

Bayern - Tirol/Vorarlberg 2:1

Tirol/Vorarlberg hatte den besseren Taktikwert, konnte damit jedoch nur zwei Viertel erobern. Bayern zeigt in den verbleibenden zwei Vierteln mehr Zug zum Tor. Mit 4:2 Torchancen passt das Ergebnis von 2:1 perfekt. Damit sicherte sich Bayern nach einer starken zweiten Saisonhälfte den 9. Tabellenrang.

 

Schweiz - Salzburg 1:1

Die Schweiz ist für die meisten Gegner schwer zu besiegen, auch wenn sie in dieser Saison nicht ganz so gut abgeschnitten hat. Nach NÖ und der Steiermark musste heute auch Salzburg Punkte lassen. Die erste Spielhälfte gehörte Salzburg, verlief jedoch torlos. Ab der 46. Minute war die Schweiz im Vormarsch und ging 1:0 in Führung. Taktisch blieb sie weiterhin überlegen, doch der Salzburger LTC xDemon zeigte erneut seinen Faible für das Konterspiel. Er brachte ab der 74. Minute drei frische Spieler, und seine Mannschaft konnte alle drei restlichen Schweizer Angriffe zu Kontern nützen. Einer davon brachte das Ausgleichstor.

 

Oberösterreich - Steiermark 2:2

In einem packenden Schlagabtausch zweier nahezu gleich starker Mannschaften gab es am Ende - nicht keinen Sieger, sondern zwei Sieger! Einer davon war OÖ, denn der eine Punkt reichte für Platz 3 in der Tabelle. Der andere war das Publikum. Die Steiermark hätte allerdings einen Sieg gebraucht, um auf Platz 5 zu landen.

 

Bremen/Niedersachsen - Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen 9:0

Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringens LTC AnteS. erwachte kurz vor Matchbeginn aus einem mehrtägigen Koma und hatte daher keine Taktik festgelegt. Bremen/Niedersachsen konnte somit nach Belieben zwischen den Beinen der unkoordiniert herumlaufenden Sachsen kombinieren und ein Schützenfest feiern.

 

Die Endtabelle des 5. Länderbewerbs:

 

Zum Abschluss noch ein paar weitere Beobachtungen aus der Saisonanalyse:

Wien hat nun bereits zum dritten Mal gewonnen und davon das zweite Mal mit nur 41 Punkten. Wien war diesmal mit nur sieben Gegentoren die defensiv beste Mannschaft der Liga.

Zum ersten Mal sind der Erste und der Zweite punktegleich. Knapp war es aber immer: Der Abstand betrug in den Saisonen davor immer nur einen oder zwei Punkte.

Das Burgenland hat eine sensationelle Saison gespielt und vor allem beim Realisieren der Pflichtsiege eines Titelanwärters überzeugt. Gegen NÖ und gegen Kärnten setzte es jedoch Niederlagen. Wien und NÖ verzeichnen auch jeweils zwei Niederlagen. OÖ musste drei Niederlagen hinnehmen, aber NÖ hat dafür fünf mal Remis gespielt.

Das Burgenland ist aber nicht der Aufsteiger der Saison. Um noch einen Platz mehr aufgestiegen ist (nach einer miserablen Leistung in der Vorsaison) von Platz 18 auf Platz 12 Bremen/Niedersachsen. Positiv überraschen konnten weiters Kärnten und - mit einem starken Finish - Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland.

Der Absteiger der Saison ist nicht eindeutig bestimmbar, denn mehrere Mannschaften sind gegenüber der Vorsaison um vier Plätze zurückgefallen: die Steiermark, Salzburg, die Schweiz, NRW und Baden-Württemberg. Der allererste Länderbewerbssieger Tirol/Vorarlberg ist wieder die schlechteste österreichische Mannschaft, und Berlin/Brandenburg ist erstmals die beste deutsche. Die Dominanz der österreichischen Mannschaften, die schon zurückgegangen war, ist wieder zurückgekehrt: Sieben österreichische Mannschaften führen geschlossen die Tabelle an.

Im 5. Länderbewerb wurden so wenige LTCs abgewählt wie noch nie seit Einführung der realistischen Abwahlmöglichkeit. Nur hengi in der Schweiz und Mario S.91 in Baden-Württemberg mussten vorzeitig gehen bzw. räumten freiwillig den Sessel. Dabei hätte sich auch manch anderer LTC eine Abwahl verdient gehabt, denn nach einem recht professionell verlaufenen 4. Länderbewerb sah man diesmal wieder häufiger den schlimmsten Fehler, den ein LTC machen kann: gar keine Aufstellung zu definieren (oder, wie man es auch schon gelesen hat: nicht zu kontrollieren, ob die Aufstellung auch gespeichert ist).

Taktisch zeigte sich in dieser Saison das, was die TCW schon am Ende des 3. Länderbewerbs voraussagte. Zitat: „Einzelne Klub-TCs haben schon begonnen, zusätzliche Taktiken einer zweiten Ausrichtung zu trainieren. Damit bietet sich dem LTC die Chance, optimale Nationalspieler in den Kader zu holen und Taktiken unterschiedlicher Ausrichtungen auf nahezu gleich hohem Niveau zu spielen. Dies wird man noch nicht in der kommenden Saison in Vollendung sehen können, aber langfristig denkende LTCs können schon beginnen, genau solche Spieler zu fördern.“ Folgende Teams spielten im 5. Länderbewerb alle drei Ausrichtungen: OÖ, Kärnten, Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen und die Steiermark. Auch die meisten anderen LTCs setzten Multi-Ausrichtungs-Spieler ein und mischten ihre Taktiken mit deren Hilfe zumeist in der Kombination defensiv + normal, vereinzelt auch offensiv + normal. Nur wenige Teams wurden rein aus „Chinesen“ zusammengestellt: Baden-Württemberg, Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland, Tirol/Vorarlberg - und der Sieger Wien! Dieses Konzept hat also auch noch nicht ausgedient.