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Der Länderbewerb im Überblick

 

Nach Abschluss der vorigen Saison bringt die TCW noch einen Rückblick. Zur Erinnerung hier nocheinmal die Endtabelle:

 

 

 

Herausragend war auf jeden Fall die Leistung von Bayern mit seinem LTC Mane17. Erstens hat Mane17 selbst passende Nationalspieler mit Taktiken aus mehreren Ausrichtungen gezüchtet und diese auch rechtzeitig verkauft, sodass sie für den Länderbewerb spielberechtigt waren. Zweitens hat er über die ganze Saison eine tadellose, fast hundertprozentig fehlerlose Leistung gezeigt, und drittens kam noch das Glück des Tüchtigen hinzu. Diese Kombination ist einzigartig und sorgte für den errungenen Punkterekord. Es ist außerdem ein sehr steiler Aufstieg, denn in der Vorsaison war Bayern nur auf Platz 10 gelegen, und in der Historie war ein sechster Platz das beste Ergebnis.

Regelmäßig auf dem Stockerl ist Oberösterreich, das diesmal auf Platz 2 landete. Auch hier wurden von LTC chrii11 Taktiken aus allen drei Ausrichtungen gespielt, und es steckt eine längerfristige Aufbauarbeit hinter dem Kader. Mit der schwachen ersten Spielhälfte gegen den Titelverteidiger Burgenland und mit der knappen, vielleicht unglücklichen Niederlage gegen Bayern war der Titel aber nicht zu holen.

Wien spielte eine unspektakuläre Saison. LTC ulash80 konnte alle Pflichtsiege einfahren, gegen die Spitzenteams fehlte jedoch das gewisse Extra. Auf die Wiener Standardstrategie, die gegen die schwächeren Teams gut funktionierte, fanden die LTCs von Bayern, OÖ, Salzburg und der Schweiz bessere Antworten. Für den Rekordmeister Wien blieb damit der immer noch sehr gute dritte Platz. Besonders stark war die Mannschaft in der Defensive, denn sie hat nur 6 Gegentreffer einstecken müssen.

Die Schweiz war längere Zeit als Mitfavorit gehandelt worden, konnte dann aber keines der Spitzenspiele gewinnen. Für Dauerbrenner-LTC bickel123 war Platz 4 das zweitbeste Resultat, aber nach dem Vizemeistertitel davor doch ein Abstieg. Als Trostpreis bleiben die meisten geschossenen Tore dieser Saison in der Statistik. Beispielsweise hat es keine andere Mannschaft geschafft, NRW auch nur annähernd 7 Tore zu schießen, was jedoch mehr am Gegner lag. Generell war es weniger die besonders offensive Ausrichtung als der effiziente Umgang mit den Torchancen, der die Schweiz auszeichnete. In der Defensive war der neue, noch sehr junge Tormann kein sicherer Rückhalt.

Defensivspezialist xDemon holte aus dem ausgelutschten Salzburger Kader das Maximum heraus. Mit gut eingesetzten Defensivtaktiken und einer massiven Abwehr wurde so mancher Gegner zur Verzweiflung gebracht. Die Schweiz konnte mit zwei Kontertoren 2:1 geschlagen werden, und auch Wien und das Burgenland zählten zu den Opfern. Immer ging das Rezept jedoch nicht auf.

Im Burgenland konnte shadow08 den Titel nicht verteidigen, sondern musste einen Absturz auf Platz 6 hinnehmen. Dass trotz einiger Pensionierungen noch Potenzial da war, zeigte der Sieg gegen OÖ. Die anderen Spitzenspiele wurden jedoch durchwegs knapp verloren.

Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern/Schleswig-Holstein war die einzige Mannschaft, die Bayern Punkte abnehmen konnte. Damit, und auch weil man sich in den direkten Duellen mit den Konkurrenten im Mittelfeld der Tabelle keine Blöße gab, kann sich LTC Emil1 über den sehr guten Platz 7 und den inoffiziellen Titel als zweitbeste deutsche Mannschaft freuen.

Nordrhein-Westfalen konnte nicht ganz an die Erfolge der Vorsaison (beste deutsche Mannschaft!) anschließen. LTC bananajo machte seine Sache zumeist recht gut, verschuldete jedoch das 0:7 gegen die Schweiz.

Berlin/Brandenburg war der Favoritenschreck dieser Saison. LTC Maniachg konzentrierte sich auf die normalen Taktiken, was einerseits die Möglichkeiten limitiert, andererseits aber offen lässt, in welchem Viertel das starke Direktspiel kommen wird. So konnten einige Gegner überrascht werden, und außerdem ist beispielsweise das Kurzpassspiel als 0er-Taktik eine ganz gute Antwort auf ein defensives Viertel eines Gegners. Damit konnten beispielsweise Salzburg zwei Tore geschossen werden und somit die Partie gewonnen werden, obwohl die Haupttaktik erfolgslos blieb. Weitere Opfer waren das Burgenland und die Schweiz.

Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland konnte Berlin/Brandenburg mit deren eigenen Waffen schlagen. Auch powerman setzte auf die normalen Taktiken und hatte in diesem direkten Match die glücklichere Hand beim Verteilen der Taktiken auf die vier Viertel. Ansonsten blieben die großen Highlights aus, beeindruckend war aber wieder einmal, dass die Niederlagen gegen Spitzenteam allesamt nur knapp ausfielen. Für Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland ist Platz 10 das beste Ergebnis in der Geschichte des Länderbewerbs.

Mit Kärnten auf Platz 11 beginnt der hintere Teil der Tabelle, in dem sich die Mannschaften versammeln, die aufgrund von besonderen Umständen schwächer spielten. Bei Kärnten war der ursprünglich gewählte LTC Cheftraina mehr Chef als Trainer. Leider muss man als LTC die Arbeit selbst machen; ein anderer darf Aufstellung und Taktiken nicht einstellen. Nach der Amtsübernahme durch AngryBeaver spielte Kärnten wieder auf gutem Niveau.

Die Steiermark ist vom Kader her typischerweise für einen Stockerlplatz gut, doch zum zweiten Mal in Folge wählten die Steirer einen LTC, der den Karren in den Dreck fuhr. AlexK spielte nicht ganz so dumm wie der nämliche p3zi in der vorigen Saison, aber er kümmerte sich nur am Anfang der Saison kurz um das Landesteam und ließ es dann unbetreut. Zwar bat er selbst um seine Entlassung, doch seine Landsleute brachten diese nicht zustande. Hier liegt das Kernproblem wohl im Wahlvolk.

Niederösterreich spielte ebenfalls deutlich unter seinen Möglichkeiten, doch hier steckte eine Strategie dahinter. Schon seit der Saison 23 wird eine Generation aufgebaut, die in der kommenden Länderspielsaison ihren Zenit erreichen wird. LTC benlevent blieb mannschaftsdienlich dieser Strategie treu und benutzte die Saison für das Austesten taktischer Alternativen und für das gezielte Fördern von künftigen Stammspielern, ohne groß auf die einzelnen Ergebnisse zu achten.

England ist nach wie vor der Sonderfall unter den Ländern, weil es in England noch keine Spieler gab, die in der abgelaufenen Saison älter als 33 waren. Somit wusste LTC david15, dass er mit der oberen Tabellenhälfte noch nicht mithalten können würde, und konzentrierte sich oft auf eine Schlussoffensive im letzten Viertel. Gegen NRW gelang damit ein Sieg und gegen das Burgenland ein Remis, andere Glanzpunkte wurden jedoch nicht gesetzt. Platz 14 ist ein kleiner Abstieg im Vergleich zur vorigen Saison.

In Tirol/Vorarlberg war mit domba der schlechteste LTC der Saison am Ruder. Trotz einem guten Kader mit sehr erfahrenen Spielern brachte er keine vernünftigen Taktikwerte zustande. Dies könnte an einer falsch eingestellten Spielphilosophie liegen, und in einem solchen Fall muss man den LTC sofort entlassen, denn nur ein neuer LTC kann die Spielphilosophie ändern. Ähnlich wie in der Steiermark brachten seine Landsleute die Entlassung aber nicht zustande. Für den ehemaligen Weltmeister Tirol/Vorarlberg ist Platz 15 ohne eine Kaderverjüngung inakzeptabel.

Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen, Bremen/Niedersachsen und Baden-Württemberg spielten mit jungen, teilweise extrem jungen Kadern. Wird die Strategie konsequent beibehalten, können auch diese Mannschaften einmal ganz oben mitspielen. Sonst reicht es für diese kleinen Länder mit ungefähr 1500 Spielern maximal zu einem Platz im guten Mittelfeld, wie man an Berlin/Brandenburg sieht. Wenn man mehr will, müssen einige solche Saisonen dafür geopfert werden, und die LTCs Lowvoice, Binne und taubemanni waren dazu bereit.

Hier noch der Überblick über die bisherigen Weltmeister:

 

Während sich der vorige Meister Burgenland langsam über zwei Vizemeistertitel auf Platz 1 gearbeitet hatte, war Bayern ein Überraschungssieger. Es setzt sich jedoch der schon vor langer Zeit vorhergesagte Trend fort, dass die Sieger ernsthaft Taktiken aus mehreren Ausrichtungen spielen. In den ersten fünf Saisonen war das noch nicht nötig bzw. mangels dahingehend ausgereifter Spieler noch nicht erfolgreich. Zwei etwas jüngere Trends betreffen die längerfristige Vorbereitung des Erfolgs. Nach Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen und OÖ ist Bayern die dritte Mannschaft, die sich im Kern aus Spielern aus einem einzigen Klub zusammensetzt, die extra für die Spielberechtigung im Länderbewerb verkauft wurden. Der Vorteil eines solchen Teams ist, dass es in den gelernten Taktiken homogen ist. Will man das ohne einen solchen Mäzen erreichen, benötigt man entweder viel Glück oder eine sehr gute Kommunikation mit den Klub-LTCs. Der andere Trend ist der längerfristige Aufbau über eine Kaderverjüngung. Pickt man sich eine Generation gezielt heraus und fördert diese durch Länderspieleinsätze über mehrere Saisonen, dann ist sie an ihrem Zenit um einen Tick besser. Immer mehr LTCs gehen diesen Weg, teilweise jedoch aus Verzweiflung über die aktuelle Spielerauswahl. Ob sich ein neuer Trend aus der von Bayerns LTC Mane17 veröffentlichten Spielphilosophie mit der Aufteilung der defensiven Taktikpunkte auf zwei Taktiken entwickeln wird, ist noch fraglich. Es ist aber anzunehmen, dass diese Neuerung Nachahmer finden wird.

Wie wird es weitergehen? Die aktuelle LTC-Wahl läuft bereits. Für die Wähler wird es wichtig sein, Fehlbesetzungen zu vermeiden. Der Job eines LTC ist sehr aufwändig, obwohl es nur ein Spiel pro Woche zu betreuen gibt. Man hat jedoch für dieses eine Spiel mehr Information zu verarbeiten als für Ligaspiele, weil man die Kader der Gegner sehen kann. Außerdem gibt es mehr taktische Kombinationen, und es ist es oft von Vorteil, wenn man unterschiedliche Taktikausrichtungen beherrscht und gezielt einsetzen kann.

Von der Kaderstärke hat Bayern kaum etwas eingebüßt und ist nach wie vor im Favoritenkreis, ebenso die Schweiz. OÖ und Wien verlieren mehr Spieler, können aber aus einem relativ großen Reservoir schöpfen. Die Steiermark könnte auch wieder vorn dabei sein, und NÖ hofft nach der langen Aufbauphase auf den Lohn der Anstrengungen. Zumindest bis zu den Pensionierungen zur Saisonmitte sind auch das Burgenland, NRW und Tirol/Vorarlberg gut aufgestellt und können an einem guten Tag jeden schlagen. Kärnten hingegen sollte in der zweiten Saisonhälfte stärker sein und ist auch ein schon traditioneller Favoritenschreck. Es wird wieder eine spannende Saison werden, deren Endergebnis nicht vorhergesagt werden kann!

In der weiteren Zukunft wird der Länderbewerb leider durch den Jugendscout in ein starkes Ungleichgewicht gebracht. England und die Schweiz erhalten je 8-mal soviele Scoutjugis wie jedes österreichische oder deutsche Gebiet. Es ist nicht einzusehen, dass dieses Missverhältnis nicht endlich behoben wird, zumal die Auswirkungen 20 bis 22 Saisonen in die Zukunft reichen und somit jahrelang für Ärger bei der Mehrheit der User sorgen werden. Die meisten User haben sich ja nicht in England oder der Schweiz angesiedelt. Jedes Ungleichgewicht ist tunlichst zu vermeiden, aber die Begünstigung einer Minderheit ist besonders problematisch.

 

 

  • Mane17

    Geschrieben am 2014-12-09 00:33:40

    Danke MMM für den sehr sehr guten Artikel!
    besonders der letzte Absatz ist leider Tatsache