Nach dem Saisonwechsel in den Ligen und dem gestrigen Länderspieltag haben wir im Länderbewerb die Saisonmitte erreicht. Hier gibt es ja 17 Spieltage, von denen nun 8 absolviert sind. Ein klares Bild zeichnet sich noch nicht ab, aber es trennt sich bereits die Spreu vom Weizen.
Besonders interessant waren in den vergangenen drei Runden die Spiele von OÖ, Kärnten, Steiermark und Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland. OÖ ist sehr gut in den Bewerb gestartet und hat vor der 8. Runde sogar die Tabelle angeführt. Das harte Match mit dem traditionellen Favoritenschreck Kärnten führte OÖ mit einer selten gesehen Souveränität. Immer einen Schritt voraus, ließ OÖ den Kärntnern keine Torchance und wartete geduldig bis zur 88. Minute auf eine eigene Hundertprozentige - 1:0 durch Max Mustermann, den Mann mit den über hundert Kreditkarten.
Die gute Serie von OÖ fand schließlich gegen Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland ein Ende. Nach einem gegenseitigen Abtasten in der ersten Spielhälfte übernahmen die Gäste nach Seitenwechsel die Initiative und gingen in Führung. Die Schlussoffensive von OÖ war dann mit nur einer Sturmspitze zu halbherzig, um das Ergebnis noch umdrehen zu können.
Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland machte auch gegen die höher eingeschätzte Steiermark alles richtig, konzentrierte sich auf das defensive Stellungsspiel und erkämpfte sich ein 0:0. Die Steiermark war ohnehin schlecht in den Bewerb gestartet, mit bereits zwei Niederlagen gegen Kärnten und gegen Tirol/Vorarlberg. Der Länderbewerb ist doch etwas anders zu spielen, da braucht auch ein mehrfacher Bundesliga-Meistercoach wie sapaulo eine Eingewöhnungsphase. Dass diese nun vorbei ist, zeigte die Steiermark zuletzt mit einem beeindruckenden Sieg gegen die Schweiz. Das Resultat von 1:0 war dabei weniger spektakulär als die Chancenstatistik, die 5:1 zu Gunsten der taktisch an sich etwas schwächeren Steirer ausging.
Kärnten wurde bereits zweimal erwähnt. Das Glanzstück lieferte diese unberechenbare Mannschaft aber gegen England ab. Schlechterer Taktikwert, schwächere Skills, null Torchancen, aber eine fehlerlose Defensivleistung und damit dem Favoriten einen Punkt abgeknöpft - passt 1A. Auch im nächsten Spiel gegen Bayern schien der Matchplan zu stimmen. Hier ging Kärnten offensiver ans Werk und durch zwei Treffer von Ewald Humme in Führung. Bayern hatte seine Stärken jedoch für die zweite Halbzeit aufgespart und konnte ausgleichen. Es war ein sehenswertes, bis zum Schluss spannendes Match, aber mit der Punkteteilung bleiben beide Teams in der Tabellenmitte und sehen wenig Licht, deutlich nach oben zu kommen.
Immer weiter nach oben kamen hingegen meine NÖer, die zuletzt drei Pflichtsiege auf dem Programm hatten.
Betrachten wir einmal die recht aussagekräftige Kreuztabelle:
Vorne finden wir die Top 6, die noch Titelchancen haben. Innerhalb dieser Spitzengruppe haben erst drei Partien stattgefunden: England gegen NÖ endete remis, und die Schweiz verlor sowohl gegen NÖ als auch gegen die Steiermark. Wien führt die Tabelle an, hat aber noch kein Spitzenspiel bestritten. Die besten Chancen haben derzeit England und NÖ - wenn sie es schaffen, Wien, OÖ und die Steiermark zu schlagen.
Best of the rest ist momentan Bremen/Niedersachsen. Der Trainer-Größenvergleich Rentier gegen Hamster wurde klar gewonnen, und auch sonst gab man sich gegen die untere Tabellenhälfte selten eine Blöße. Punktegleich folgt Kärnten, und dann mit kleinen Abständen Bayern und Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland. Betrachtet man das Restprogramm, sollten Kärnten und Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland am Ende das Mittelfeld der Tabelle anführen können.
Salzburg und BW können positive Überraschungen liefern, und BW kann auch aufgrund des Restprogramms ins obere Mittelfeld vorstoßen. Auch Tirol/Vorarlberg hat Potenzial.
B/BB hat hingegen bisher zuwenig gezeigt. Ob das noch besser wird? Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen schaut zwar auf den ersten Blick nicht besser aus, hat sich aber durchwegs auch in schweren Matches gut verkauft und kann noch viele Punkte machen.
Über die beiden punktelosen Antifußballteams breiten wir den Mantel des Schweigens.
In der nächsten Runde wird das Spitzenduell Steiermark gegen Wien ein großes Highlight sein, und Kärnten gegen Bremen/Niedersachsen dürfte, wenn man die beiden LTCs kennt, ein taktischer Leckerbissen werden.