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Länderbewerb versus EM


Seit zwei Wochen gibt es bei DBDT neben dem klassischen Länderbewerb einen zweiten internationalen Bewerb für Nationalmannschaften: die Europameisterschaft. Was unterscheidet die beiden, und wo sind sie einander ähnlich? Was muss man bei der EM anders machen als beim Länderbewerb? Der Autor dieses Artikels darf sich als Urgestein des Länderbewerbs bezeichnen und erinnert sich noch gut an die Anfänge. Im Kontrast dazu wurde F.Lampard zu Rate gezogen, der soeben seine erste Länderspielsaison absolviert hat und damit eine frischere Perspektive einbringen kann.

Zwei Gemeinsamkeiten der beiden Bewerbe sind offensichtlich: Man übernimmt zusätzlich zu seinem Klub eine Nationalmannschaft, und man wählt die Spieler aus einem vorhandenen Pool. Spieler zu kaufen oder selbst zu züchten, was im Klubfußball ein wichtiger Erfolgsfaktor ist, spielt hier keine Rolle. Daher kann man in beiden Bewerben schneller ganz an der Spitze stehen als im Klubfußball, der bei DBDT mehrere (reale!) Jahre konsequente Arbeit verlangt. Wobei hier schon ein erster kleiner Unterschied auffällt: Im Länderbewerb gibt es immer wieder Mannschaften, deren Kern von einem versierten Teamchef auf Länderspieltauglichkeit trainiert worden ist. Auch im Kader des aktuellen Weltmeisters OÖ stehen viele Spieler aus dem Klub des LTCs hannes111, die dieser seit 2016 trainiert und zu Nationalspielern geformt hat. Bei der EM hat jeder Teamchef denselben Kader, und es gibt keine Möglichkeit, sich im Vorfeld einen Vorteil zu erarbeiten.

Auch wenn beide Bewerbe schneller als der DBDT Klubfußball den höchstmöglichen Erfolg ermöglichen, besteht hier nocheinmal eine klare Abstufung. Eine EM dauert 6 Spieltage, und nachdem täglich gespielt wird, ist sie auch nach 6 realen Tagen abgeschlossen. Für einen passionierten Teamchef, der in englischen Wochen denkt, kann so eine EM zeitlichen Stress bedeuten. Zudem findet das Training am selben Tag wie das Spiel statt. Die Aufstellung gemütlich am Abend zu machen, ist also hier nicht ideal. Vielmehr verlangt die Zeittafel, dass man sich zwischen 12:00 und 16:00 darum kümmert, und wer kann das schon 6 Tage am Stück so einrichten, wenn er nicht gerade Ferien oder Quarantäne hat? Der Länderbewerb ist hier deutlich weniger stressig. Einzig das Zeitfenster zwischen Freitag Abend (nach den Cupspielen, in denen sich noch ein Nationalspieler verletzen kann) und Sonntag 14:00 gilt es zu beachten. Die Herausforderung, an der schon so manche LTCs gescheitert sind, ist aber, dass der Bewerb 17 Spieltage hat und sich  über 17 reale Wochen erstreckt. Früher öfter gehörte Ausreden wie "Ich konnte keine Aufstellung machen, weil es an meinem Urlaubsort kein WLAN gab." sind zwar seltener geworden, aber noch immer verlieren Nationalteams Spiele, weil ihr LTC auf die Aufstellung vergessen hat.

Training? Ausreden? Da haben wir gerade zwei weitere Unterschiede entdeckt! Das Training erledigen im Länderbewerb die Klub-Teamchefs. Kaum ein LTC nimmt den Job so ernst, dass er mit den Klub-Teamchefs Kontakt aufnimmt und ihnen ein bestimmtes Training vorschlägt. Nachdem mittlerweile die meisten Nationalspieler nicht mehr im trainierbaren Alter sind, ist dieser Punkt auch nicht mehr unmittelbar wichtig. Anders bei der EM: Der LTC hat hier seinen Spielerkader allein zur Verfügung und gibt ihm auch die Trainingsschwerpunkte vor. Die Trainingsergebnisse sind auch deutlich besser als im klassischen DBDT, sogar verglichen mit dessen Trainingslager. Trainierbar sind drei Bereiche gleichzeitig: ein Skill, eine Taktik und einer der Superskills Kondi/Fitness/Moti. Was davon am nützlichsten ist, ist noch nicht abschließend erforscht. F.Lampard setzt derzeit auf Fitness und MMM auf Kondi. Der LTC definiert hier nicht nur das Training alleine, er spielt die EM auch generell nur für sich. Jeder wählt ein beliebiges Land, mit dem er sich mehr oder weniger identifizieren kann, und versucht dieses zum Titel zu führen. Gelingt dies zum Beispiel mit Dänemark, ist eher wenig Applaus von echten Dänen zu erwarten. Ebenso folgt keine Kritik, wenn man Dänemark auf den letzten Tabellenplatz der Gruppenphase führt. Das ist der DBDT-Community einfach wurscht, und es finden ja auch mehrere EMS parallel statt. Wer wollte da mit jedem mitfiebern, der irgendwo Dänemark gewählt hat? Der Länderbewerb ist da ganz anders: Es kann nur einen geben (!), nicht mehrere parallel, und jeder Teamchef darf nur für das Land antreten, für das er sich ursprünglich registriert hat, und es wird gemeinhin angenommen, dass die meisten für das Land spielen, in dem sie auch im realen Leben geboren sind oder wohnen. Daher gibt es hier deutlich mehr Nationalstolz und Anteilnahme. Man spielt nicht nur für sich selbst, sondern für das ganze Land, und man erhält daher auch eine ordentliche Portion Lob und Kritik.

Aufstellung und Taktikeinstellung sind wiederum bei beiden Bewerben recht ähnlich. Neben den üblichen DBDT-Mechanismen wie Spielerwechseln, Formationen, Taktiken, Intensität und Fairness kann man bei beiden Bewerben mit der Spielphilosophie die Trainertaktikpunkte einstellen. Der feine Unterschied ist, dass man bei der EM bis zu 20 Punkte pro Taktik vergeben kann. Im Länderbewerb gibt es stärkere Beschränkungen: Hier hat man maximal 15 Punkte pro Ausrichtung zur Verfügung. Ein weiterer Unterschied ist, dass der LTC im Länderbewerb seine Spielphilosophie beibehalten muss, während er sie bei der EM täglich neu einstellen kann. Dafür kann er im Länderbewerb jederzeit neue Spieler in den Kader aufnehmen, und bei der EM wird der Kader nur vor dem ersten Spiel zusammengestellt.

Im Kampf LTC gegen LTC versuchen gewiefte Teamchefs auch, die Stärken und Schwächen des Gegners zu analysieren. Dafür gibt es im Länderbewerb viel Futter, denn man sieht nicht nur die Spielberichte, sondern auch die Kader seiner Gegner. Die EM-Edition bietet weniger Information, aber immerhin sieht man im Spielbericht die einzelnen Spielerindizes, und das ist schon einmal mehr als im DBDT-Klubfußball. Es gibt dann noch jemanden in der Analyse zu berücksichtigen: Im Länderbewerb spielen die Schiedsrichter eine untergeordnete Rolle. Bei der EM dürfen Schiris wie Horst Härtefall aber kräftig austeilen.

Wie man sieht, sind die Unterschiede zwischen den beiden Bewerben doch beträchtlich, und somit haben beide nebeneinander ihre Berechtigung. DBDT ist mit der Einführung der EM-Edition um eine Facette reicher geworden.